Die Aktion ist zwar schon vorbei, aber ich war noch nie in meinem Leben pünktlich und ich habe es auch nicht mehr vor! Pünktlichkeit ist aber cool, keine Frage.
Eigentlich soll man auflisten, welche Blogs man gerne liest und damit zwei grundlegende Dinge leisten: Vernetzung und dem Leser neue Blogs vorzustellen. Ich habe dafür leider keine Zeit, denn ich schreibe eine Magisterarbeit über gerade dieses Thema: Blogs, Kommunikation bla bla bla…
Aber ich stelle stattdessen einfach ein paar Fragen:
– Was können Blogger, die sich mit einem bestimmten Thema befassen, eigentlich gesellschaftlich bewirken? Sind sie glaubhafter als Massenmedien, können sie kritischer sein in der Hoffnung etwas zu ändern (sei es auch nur ein schlecht verpacktes Produkt…)?
– Fühlt es sich gut an, seinen Senf dazugeben zu können (in den Kommentaren)?
– Will man eigentlich Unterhaltung und Selbstdarsteller oder ist es auch ein Stück gelebte Demokratie, das Blogs ermöglichen?
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Edit: Ein paar Blogs, die den Namen verdienen quer durch die Bank:
http://www.persoenlichkeits-blog.de – Herr Kopp-Wichmann (Autor und Persönlichkeitsberater)
http://www.querbeet-gelesen.de – Frau Groh (macht was mit Büchern 😉 )
http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/fischblog (Herr Fischer – Wissenschaft mal witzig)
http://www.ankegroener.de/ Frau Gröner (Texterin und kluge, nette Frau)
Der Initiator der Aktion 🙂 http://stylespion.de/ Der Herr Müller aus Kölle, der ist cool und sympathisch (ungewohnt für männliche deutsche Blogger, die sich gerne selbst beweihräuchern…)
So jetzt komm ich endlich mal dazu meinen Senf abzugeben.
1. Ich denke Blogger können gesellschaftlich viel bewirken. Blogger schreiben zum großen Teil ja für Menschen und nicht für Firmen, Politiker oder sonstige Personen/Unternehmen im Hintergrund. Blogger können Leser dazu anregen oder gar provozieren sich über Dinge Gedanken zu machen, nicht alles hinzunehmen und auch ihr Konsumverhalten zu überdenken. Selbst bei Blogs die man für Schrott hält, macht sich der Leser Gedanken um eine Bewertung für das Geschriebene zu finden. In Blogs stößt man auf Themen über die man sich noch nie Gedanken gemacht hat und macht sich dann vielleicht doch mal nen Kopf drüber.
2. Ja es fühlt sich gut an, dass man das Geschriebene kommentieren kann, der Leser wird nicht allein gelassen mit seinen Gedanken, sondern kann sie an Ort und Stelle zum Ausdruck bringen. Man fühlt sich ernst genommen, kann sich austauschen und seine Erfahrungen einbringen, so etwas ist wichtig, das baut einen Bezug auf zu dem Ganzen.
3. Ich denke das ist unterschiedlich, mal will man Unterhaltung um das Ganze um einen herum zu vergessen, dann Selbstdarstellung um sich vielleicht selbst darin wieder zu finden oder genau das Gegenteil um sich darüber auszulassen und seinen Frust los zu werden und dann wieder die Möglichkeit zur Information und Diskussion. In Blogs besteht kaum Zwang man muss nicht mehr über sich verraten als man will, man muss sich nicht anpassen, in Blogs herrscht eine intellektuelle Freiheit die nicht jeder in seinem Leben wieder findet.
WOW! Danke für dieses tolle Feedback! Gerade der letzte Satz ist wirklich interessant, denn spätestens als Akademiker oder angehender Akademiker hat man vergessen dass es nicht für jeden so einfach ist eine Plattform zu finden wo man gehört wird, es sei denn man geht zu einerNachmittagstalkshow. EIn Blog kann aber so ziemlicher jeder führen und schreiben wie er auch immer will.
Brauchst dich nicht bedanken, hat mir Spaß gemacht was dazu zu schreiben.
Ich denke Blogs haben vielen Menschen eine ganz neue Möglichkeit gezeigt sich auszudrücken, sie können selbst entscheiden, wie sie sich darstellen und auf welcher Ebene sie gehört werden wollen. Der Autor kann selbst entscheiden wie öffentlich er sein will und wie weit er sich der offenen Kritik anderer stellt und im Gegensatz zum direkten Austausch im Leben, kann in einem Blog das Gesagte auch wieder gelöscht werden.
Das Gesagte zu löschen widerspricht aber dem Konzept des Bloggens sich zur Kritik zu stellen?! Das kann eher als Gegenargument gesehen werden. Es kann aber jeder ein Blog haben also kann man schlimmstensfalls seinen Kommentar dort rausposaunen.
Ich gebe dir Recht, dass das löschen dem Konzept entspricht aber ich habe schon viele Blogs gelesen, in denen private Dinge und auch Ansichten entfernt wurden nachdem viele Kommentare dazu geschrieben wurden, die entweder angreifend, oder nicht der eigenen Meinung entsprechend geschrieben wurden. Einige Menschen sind sich, wenn sie ein Blog schreiben nicht klar, dass dies wirklich völlig öffentlich ist und man auch damit rechnen muss auf Menschen zu stoßen die nicht den gewohnten Ton treffen. Man muss sich einfach klar sein wie viel Angriffsfläche man bieten will und wie viel privates preis gegeben werden soll, denn auch Menschen aus dem direkten privaten Umfeld könnten Leser sein. Als Leser weiß man zwar nie inwieweit das Geschriebene der Wahrheit entspricht aber als Autor muss man sich immer im Klaren sein, dass alles was man schreibt auch von irgendjemanden gelesen wird, um seine Privatsphäre im Internet muss sich jeder selbst kümmern, denn hier gibt es nun mal keine festen Regeln.
Kommentare löschen finde ich auch hm hm, es sei denn sie sind deutlich ausfallend oder spam. Man lässt diese Dinge doch in die Öffentlichkeit dann muss man sich auch alles anhören. Dessen muss sich doch jeder bewußt sein, jeder der StudiVZ oder sonstwas benutzt. Oder ist es tatsächlich so dass das Bewusstsein hierüber, daß man sich öffentlich darstellt und das FÜR JEDEN einsehbar und eben auch kommentierbar oder weiter verbreitbar ist, nicht ausreichend vorhanden?
Ich finde, dass dieses Bewusstsein nicht ausreichend vorhanden ist, gerade junge Blogger die teilweise auch Fotos von sich einstellen, sind sich nicht bewusst welchen Schritt sie damit machen. Auch Kenntnisse über Urheberrechte, Rufschädigung und so weiter, sind bei manchen einfach nicht vorhanden. Wenn man ein Thema in sein Blog stellt, was kontrovers muss man sich auch über die Konsequenzen klar sein. Als Autor und Nutzer von sozialen Plattformen im Netz, sollte man sich bei jedem Post auch fragen, wie das Geschriebene auf jemanden wirkt der, der aktuelle oder zukünftige Arbeitgeber ist. Es gibt nämlich immer häufiger den Fall, dass Bewerber/innen gegoogelt werden und nicht selten taucht aufgrund weniger Personendaten plötzlich, dass eigentlich private Blog bei den Suchergebnissen auf. Datenschutz im Internet fängt halt auch immer bei einem selbst an, nicht umsonst gibt es bei vielen Bloganbietern diverse Funktionen um seine Daten und die Privatsphäre zu schützen.
Du hast recht! Durch meine jahrelange Erfahrung in der Uni in genau diesem Bereich habe ich das genauso erlebt, wie erschreckend naiv die Leute ihre Daten handhaben. Bloss ist das für viele kein Thema und Medienkompetenz wird vorausgesetzt. Heute bekommt man einen Computer und geht damit um – aber was ist mit genau diesen Aspekten die Du anführst: Urheberrecht, Privatsphäre, etc.? Als Bloggerin habe ich mich dazu entschlossen quasi halböffentlich oder sogar mittlerweile eine öffentliche Person zu sein; aber ich kann die meisten Daten auch kontrollieren (zumindest bilde ich mir das ein). Ich weiß auch was eine Server ist 🙂 aber das sind ja gloriose Ausnhamen….
So sieht es leider aus, wie bei allen Dingen im Leben, muss man sich nun mal im Voraus informieren und nicht erst dann, wenn die erste Rechnung wegen einer Urheberrechtsverletzung ins Haus flattert. Das Internet mag zwar für viele ein Spielplatz sein aber auch auf einem Spielplatz hat es es Folgen wenn man ein anderes Kind von der Rutsche schubst.
Datenschutz ist für viele einfach kein Thema, seien es nun die eigenen Daten oder die von anderen und wenn man sich nicht wehrt, wenn die eigenen Texte und Bilder verwendet werden, dann wird auch niemand aufhören sich am geistigen Eigentum anderer zu vergreifen, doch um sich zu wehren muss man eben Ahnung haben.
Meine Güte! Jetzt, ja jetzt habe ich bemerkt, dass Du im Oktober 2009 ein Herz für mein Blog hattest! Das ist wunderbar, das freut mich!
… und ich frage mich wirklich, warum die Sache mit den “eingehenden Links” bei mir nicht richtig hinhaut, da hats nix, aber auch gar nix angezeigt…
Zu Deinen Fragen:
1. Ich denke, manche Blogger und manche Blogs können schon was bewirken. Erst mal gibt es für jede, wirklich jede Zielgruppe auch Blogs. Für Mütter, für Näherinnen, für Fashionjunkies, für Zyniker, Denker, Schwerhörige – für alle. Ich finde es wunderbar, dass man auf die Weise von Leuten liest, die man sonst wohl nie getroffen hätte, man erfährt Neues, Kurioses, Tröstliches…
Und dann wären da noch Blogs, in denen es um Politik und Gesellschaft geht, von Meinungsmachern, wenn die richtig viele Leser haben, kann ich mir schon vorstellen, dass da auch was rauskommt. Irgendwie.
2. Ich finde, es fühlt sich gut an, Kommentare zu bekommen! Ein Blog ist doch etwas Öffentliches, man hofft auf Resonanz. Okay, man sieht auch die Statistik, aber Kommentare sind das Salz in der Suppe.
… zu 3. fällt mir jetzt nix ein. 🙂
Liebe Andrea, besser zu spät als… Trackbackfunktion?! Ich habe die bis heute nicht wirklich verstanden, denn sie funktioniert wirklich selten, aber hey – Hauptsache ein bisschen Salz in meiner Suppe!
Zumindest bei WordPress ist die Sache mit den Trackbacks nicht schwer: Wenn Du einen Artikel erstellst, trägst Du unter “Trackbacks senden an…” die URL der Blogs ein, die Du im Artikel verlinkst. Bei WordPress-Blogs untereinander geht das automatisch… Ich sehe allerdings gerade, dass Du ja ein WP-Blog hast. Hm. Sehr seltsam… Na ja, auch nicht so wichtig! 🙂
@Andrea: genauer gesagt, die URL zum Artikel den man gerade verlinkt. Warum es allerdings nicht funktioniert ist mir nicht klar – ich denke die meisten schalten es einfach nicht frei.