Passend zum Thema 80er Jahre wieder aus den Blog-Untiefen emporgeholt…
In Zusammenhang mit der fehlenden Sonntagsumfrage kommt diese Duftrezension – ich muss erstmal erläutern, in welchem Zwiespalt mich dieser wundervolle Rosenduft gebracht hat.
GUERLAIN Düfte sind sehr eigen und selbst für eine weit entwickelte “Perfumista” nicht ganz einfach zu riechen. Für den Laien – hört sich blöd an, aber Parfüms sind eben Arbeit! sind die klassischen GUERLAIN Düfte in erster Linie “Omasachen”, seifig, bestenfalls muffig.
Die Faszination, die davon ausgeht, ist eine für heutige Zeiten nicht mehr übliche Kombination von herben Noten und Blüten, und vielleicht auch von den angeblich natürlichen Essenzen, die sich immer noch darin befinden. Das weiss ich nicht – dem Preis nach kommt es allerdings hin.
Zudem sind die Düfte in allen Konzentrationen, ob reines Parfüms oder Eaux de Toilette, einfach wirklich lange und gut haltbar.
NAHÉMA ist auch für das Haus GUERLAIN etwas besonderes und entspricht stark dem Zeitgeist der lauten, wilden 80er Jahre – genauer gesagt aus dem Jahr 1979.
An einem GUERLAIN Counter ergab ich mich meiner Neugierde und fragte direkt nach NAHÉMA. Der Verkäufer sah mich respektvoll an und sagte sehr freundlich (meistens sind solche Leute ja angewiesen zickig zu sein) dass sie es selbstverständlich haben – um sich anschließend, auf Knien rutschend, in einem Geheimfach zu verkriechen.
Das Geheimfach war noch nicht mal eine von den gängigen Aufbewahrungsschubladen – mehr verrate ich aber hier nicht… Völlig perplex ließ ich mir den Duft vorführen, als Parfum direkt, und sprühte auch etwas auf meinem Arm.
Ich muss gleich vorab sagen, dass der Duft über acht Stunden deutlich wahrnehmbar war.
Und dazu sage ich Euch den Preis – bitte festhalten: Knapp 250 Euro für 30 ml Parfum.
Wie riecht NAHÉMA? Okay, stellt Euch ein luxuriöser und opulenter Raum vor, ein Luxushotel in dem es nach Geld, Affären und sehr viel Geld riecht, nach Macht, Opulenz, alten Männern und Diven.
Da steht man nun, in einer kostbaren, gewagten Robe, überladen von echtem Diamantschmuck, und hält kurz inne um einen riesigen Rosenstrauß entgegenzunehmen, der so herrlich reif und voll duftet, dass man sein Gesicht in die Blüten versenkt und tief einatmet. Diese Süße, diese Weiche und die Schnörkellosigkeit einer echten, vollaufgeblühten Rose – das ist NAHÉMA, so weiblich, opulent und auch laut wie es nur ein “Vollblutweib” sein kann.
Fast wie ein Schlag im Gesicht kommt der Duft in die Nase, laut, schön trotzdem, ein “Hier bin ich!” rufend. Die Hyazinthe in der Kopfnote mit all ihrer Süße und Blumigkeit trägt die Rose empor, und steigert die Kraft des Duftes. Weicher vollreifer Pfirsich Melba, dann für eine kurze zeit sehr sanfte Lieblichkeit, Vanille – um dann der Rose wieder den Platz zu überlassen.
Dieser Duft ist rot – er hat nicht so viele Facetten wie L’Heure Bleue, und ist voller Lebensfreude und Opulenz, ohne zu süss und kitschig zu sein – aber kurz davor.
Die Kolleginnen von NOWSMELLTHIS sagten,
NAHÉMA sei wie ein Sonnenuntergang, rot und kitschig, im Hintergrund ein riesiges Feld blühender Rosen, und Orchester und Chor intonieren in voller Lautstärke die Beatles: All you need is Love.
So wie man sich eine opulente, beschwipste und wunderschöne Diva in Tonnen von Seide gehüllt vorstellt… so duftet NAHÉMA.
[…] ist. Nun habe ich seit einigen Tagen diesen opulenten und gewagten Duft in der Nase – NAHÉMA – siehe Rezension. Es duftet, und es duftet gut, es duftet kräftig, aber es duftet auch gewöhnungbedürftig, […]
[…] Rosenduft deklariert unterscheidet er sich wesentlich von Nahéma beispielsweise, oder gar von Serge Lutens’ Sa Majeste la Rose. Ein weiterer Rosenduft von […]
[…] Rosenduft, der jede andere rosige, muffige Stinkbombe was sich Rosenduft nennt, Lügen straft (Ausnahmen bestätigen die Regel!). Wunderschön und Liebe auf den ersten Schnüff – ähnlich erging es der […]
Hi,
ich weiß, ich dringe jetzt sicherlich in eine für Männer ungewöhnliche Domäne ein. Aber ich bin ein Parfüm-Freak. Ich liebe alle außergewöhnlichen Düfte.
Alle von Penhalion’s; einige von Floris und natürlich auch von vieles von Guerlain. Jean Deprez hat auch tolle Düfte hergestellt. Zuletzt ”Sherezade”. Ist leider vom internationalen Markt so gut wie verschwunden. Habe erstaunlicherweise noch 2 Flacons in Singapur ergattert. Nach den Kommentaren, die ich hier gelesen habe, muß ich mir ja jetzt mal dringend eine Flasche Nahema anschaffen. Habe im ebay soeben 30 ml pures Parfüm für 89 € !!! gesehen.
Leider kann man heutzutage in den “normalen” Parfümerien nur noch die 08/15 billig und schnell produzierten Düfte von sogenannten Designern finden.
Da bevorzuge ich doch lieber die Düfte der klassischen
Parfumeure. Zum Beispiel Guerlain. Produziert seit ewigen Zeiten Parfüms und keinen anderen PillePalle.
Ich finde auch das die Düfte der wirklich grßen Parfumeure nie aus der Mode kommen. So zum Beispiel “Mitsouko”. Gibt’s seit den “Roaring Twenties” und ist so aktuell wie einst.
Wolf
Hi Wolf, ach was, da bist Du hier kein Exot 🙂 Nahema gibt es nur in 30ml Parfum, ist aber auch sehr heftig. aber die kann man auch teilen. Leider sind die neuen Guerlain Sachen Mainstream, aber es gibt noch die exklusive Linie. Ich werde bald auch Amaranthine rezensieren, den neuen Penhaligon’s der bestimmt auch was für Dich ist. Ein Traum. (Ich glaube nicht an die Mann/Frau Zordnung!)
[…] verrückte Rosendüfte sind ohne Zweifel Nahéma von Guerlain und in der ungewöhnlichen Kombi mit Leder Kelly Caléche als Eau de […]
Bitte nächstes Rechtschreibprüfung einschalten. Bei dem süffisanten Tonfall sind Fehler doch eher peinlich.