Oh, was war ich stolz auf mich, auf das fette Geschenk des Ehemmans so lange gespart zu haben! Und die schöne Uhr, das gute Stück, sollte erst von ihm gesucht werden.
Sollte, sollte.
Die Idee war, dass eine kleine Schnitzeljagd in der Wohnung veranstaltet und er ein bisschen gefoltert wird – denn das Geschenk sollte sich als Zettel entpuppen, wo eben “Geschenk!” drauf stand, in einer hübschen kleinen Porzellandose. Erst dann wollte ich die schwarze Holzkiste rausrücken…
Doch eines abends, und Paphi hatte mich gewarnt… geschah es dass wir beide vor dem Computer saßen.
Nach langer Zeit überhaupt, denn die Wochen vor Weihnachten waren von Geschrei und unruhigen Nächten geprägt. Teddy wollte nicht mehr alleine einschlafen und so wechselten wir uns abends an seinem Bettchen ab, aßen abwechselnd irgendetwas, vernachlässigten alles, und gingen auf den Zahnfleisch. Buchstäblich. Wir wussten nicht mehr weiter, und so holten wir uns ausnahmsweise Rat. Das Buch nenne ich hier nicht, enthält es doch einiges an Mist, das Kapitel zum schlafen jedoch gab einen Tipp, den wir schon mal selbst instinktiv angewandt hatten, und so taten wir es nochmal, wohl wissend dass drei Horrortage folgen würden. Taten sie auch, doch als am vierten Tag Teddy einfach einschlief, standen wir ungläubig in der Küche und waren einfach fertig.
So saßen wir also vorm Rechner, ein bisschen Arbeit nachholen, und ein bisschen daddeln – und siehe da, der Ehemann liest mein Blog! DAS TUT ER NIE! Er las also diesen Beitrag.
Er klickte NICHT auf weiter.
Sondern sprach mich an. Na super!! Was sollte ich da sagen? “Nicht weiter lesen!” rief ich; ablenken, doch dann wurde es mir zuviel.
Ich holte die schwarze Schachtel und verhieß ihm, die Augen zu schließen und zu warten. Hinsetzen, auspacken. Begeisterung pur!! Ich heulte vor Müdigkeit, Nerven und Stolz – gut, er nicht, aber er bewunderte das Stück eingehend, die Seriennummer, der transparente Saphirglasboden und das sehr feste Armband aus Pferdearsch-Leder. Kein Scherz.
Seitdem trägt er sein Weihnacht-, Hochzeitstag- und Geburtstagsgeschenk* sehr stolz. Die Uhr wird jeden Abend aufgezogen (für ein Automatikwerk, muss ich gestehen, hat es nicht gereicht…) und sieht hervorragend zu seinem roségold Ehering aus. Trés chic.
Ich habe also versagt, auf voller Linie!
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* Für die ganz neugierigen unter Euch bitte bei Nomos nachgucken…
hi,
heißt das buch zufällig – jedes Kind kann schlafen lernen? *lach*
ich hätte nämlich mal versucht den schnuller abzugewöhnen, nachdem ich 10x in einer nacht aufgestanden bin, weil der schnuller rausgefallen ist….
jetzt ists wieder beim alten, aber sie wacht so und so auf, mit oder ohne schnuller. aber keine 10 sondern nur mehr 5-7 mal 🙂
und nun zum eigentlichen -schön, dass er sich so darüber gefreut hat!!!
lg b.
B.: …nee, es ist das Kinderbuch von dieser Schwedin, die neun Blagen mit 15 verschiedenen Männern hatte 😉 die meisten Sachen darin sind gut, vieles habe ich vorher tatsächlich so gemacht und es hat funktioniert, aber es gibt einfach Sachen die nicht zeitgemäß sind und auch eh ideologisch nicht so der Knaller. Der Grundton jedoch und viele für mich wichtige Dinge waren drin, wurde mir mal vor Augen geführt, dafür fand ich es gut. Der Schnuller ist bei uns abends auch noch Alarm, aber nur einmal, und dann ist gut. Allerdings schläft Teddy auch noch bei uns; und er schläft echt gut. Halt ein Faultier; aber das war am Anfang GANZ anders, also… wenn ich schlecht drauf bin schläft er miserabel, so wie ich, da kann man nix machen, der kreigt es halt mit.
Das ist gerade auch bei uns im Freundeskreis ein Thema. Ich kann ihr da leider nicht helfen, da wir Familienbett praktizieren und damit auch sehr gut fahren. Durch- oder Einschlafprobleme gibt es bei uns nicht. Meine Freundin hat jedes Kind kann schreien pardon schlafen lernen versucht. Klappte beim 1. Mal auch und es war einige Wochen Ruhe. Nun fängt das nicht alleine schlafen wollen wieder an und die Methode schreien lassen funktioniert wohl nur unter starkem Stress für beide Seiten. Ich merke wie meine Freundin auf dem Zahnfleisch geht. Familienbett kommt für sie nicht in Frage. Magst du mir mal sagen ob die Methode ähnlich ist oder ob sie es mit besagtem Buch noch mal anders versuchen sollte?! Würde mich freuen von dir zu hören. Gerne auch per Mail, da das Thema Schlafprogramme ja gerne mal kontrovers *hüstel* diskutiert wird.
Christine: Schreien lassen? Neee, also je nach Tonlage ein paar Minuten oder eben gar nicht… ich kann gerne berichten, ich frage aber sicherheitshalber nochmal Ehemann; und man muss bedenken dass es nur funzt wenn man absolut selbstsicher ist UND sicher gestellt ist dass weder das Kind NOCH die Eltern Stress haben, bezüglich irgendwelchen Dingen (bei uns war es Stress wegen Krippe weshlab es wieder nicht lief mit dem Durchschlafen) erst die Klärung des eigentlichen Problems, ein ordentlicher Streit mit dem Ehemann dazu um Dampf abzulassen brachten die Erlösung – der Rest war wie im Buch: Reingehen, trösten, warten, immer wieder an der Tür was sagen, und nach ein paar Mal wieder reingehen, wenn es nicht anders ging. Drei Tage – aber man hörte, es war immer Wutgeschrei, das ist wichtig, oder Genölle. Mittlerweile ist das kein Thema. Dem Kind einfach immer das Gefühl geben man weiß was man tut, und das alles gut ist wie es ist, das aber wirklich so tief in sich drinnen, das ist die einzige funktionierende Methode. Jegliche Unsicherheit überträgt sich, eine weinerliche Stimme die sagt “Alles ist gut” führt nur zu mehr Geschrei. Deshalb lachen, trösten, Sicherheit vermitteln. Und was wir auch noch machen: Abends statt Ruhe und runterkommen ordentlich im großen Bett toben und kitzlen, lachen und lachen und nochmals lachen. Dazu feste Uhreziten, feste Rituale wie Spieluhr, Buch, Abschied und Krach in der Küche, so daß man uns hört. an muss es einfach druchziehen-uns hat es geholfen dass wir wussten das es so schon mal lief; und wir konnten auch nicht mehr. Versuch macht kluch. Aber nicht daran zweifeln!
Wenn dem Kind nichts fehlt, es liegt gut, es ist satt, es hat gespielt, es hatte einen guten Tag (und wie sollte es anders sein?) dann ist eine Minute Gebrüll okay, da muss man nicht gleich an sich zweifeln. Es ist Überlebnsinstinkt, klaro, und ich schlafe auch besser wenn man mir die Hand hält oder Ehemann und Teddy neben mir sind.
Gut fand ich in dem Buch der Schwedin dass man Kinder zur Selbstständigkeit erziehen soll, auch wenn es so schön ist gebraucht zu werden.
P.S zum eigentlichen Beitrag fällt mir nur eines ein *gnihihihihi* Da hatte wohl jemand zu gute Antennen
Für mich hat Sicherheit im Schlaf sehr viel mit dem Grundbedürfnis nach Nähe und Zugehörigkeit zu tun. Genau aus den von dir genannten Gründen wäre ich bisher nicht in der Lage überhaupt ein Schlafprogramm durch zu ziehen. Ich wäre nicht ruhig, nicht sicher genug. Möglicherweise wird sich das ändern wenn unser Sohn älter wird. Irgendwann will ich unser Bett auch wieder für uns.
Ich als außenstehende habe meine Meinung zu dem Problem meiner Freundin. Die beiden sind sehr oft weg, da sie viele gesellschaftliche Verpflichtungen haben. Ihr Kind wurde gerade im letzten Monat viel von ihrem Au Pair betreut. Für mich zeigt das Kind, ich brauche mehr Mama. Für mich wäre es Selbstverständlich mein Kind wieder ins Bett zu holen. Für meine Freundin kommt das nicht in Frage. Das Elternbedürfnis nach Privatsphäre im Bett kann ich aber auch verstehen. Ich frage mich nur wer diesen Machtkampf gewinnt. Für mich gehen bisher beide als Verlierer aus der Sache. Ich würde ihr gerne Helfen, bin aber selber Hilflos.
Ich bin übrigens auch ein Verfechter Kleinkinder möglichst Selbstständig zu erziehen. Ich pamper mein Kind nicht, ich dulde kein quengeln, wenn er seinen willen nicht bekommt. Ich animiere ihn immer alles zu probieren und alles selber zu machen. Da bin ich oft auch hart oder nennen wir es Klar. Wer moppert fliegt raus. Das kann ich, weil ich am Tag immer das Gefühl habe mein Sohn versteht, das er so nicht mit mir umgehen darf. Beim schlafen habe ich aber das Gefühl das das nicht geht. Der Kleine schläft tendenziell eher unruhig wird oft wach und sucht unsere Nähe. Sind wir da schläft er problemlos weiter. Schläft er in seinem Bett bekommen wir ihn nicht wieder in den Schlaf.
Was “jedes Kind kann schlafen lernen” betrifft gibt es eine schöne Aussage:
von Dr. Harvey Karb: “Ihr Baby schreien zu lassen, ist genauso sinnvoll, wie die Alarmanlage Ihres Autos zu ignorieren und darauf zu warten, dass die Batterie leer wird.”
Ich würde mich freuen wenn du erzählen magst. Denn generell gehe ich mit dir und deinen Ausführungen.
Christine: Hui, gut, wenn das Kind natürlich immer hin und her gereicht wird… es gibt Phasen, wo das nicht gut geht, das ist Fakt, es wird ja leichter mit dem Alter; und es ist kein Kampf und gibt keine Gewinner. Sie müssen vlt mehr Stabilität ausstrahlen als es gibt, sie müssen ihre Abwesenheit besser regeln, sie müssen die zeit, die sie haben, mit dem Kind verbingen damit es weiß, es ist nicht alleine. Ein Au Pair ist auch eine Bezugsperson, aber das braucht auch Zeit. Vom Wort Programm halte ich auch nix, das ist ein Baby, das schreit aus gutem Grund-selbst kein Grund ist legitim. Aber bloss nicht einmischen-erst wenn man gefragt wird, sonst gibt es Ärger…
hi,
die kleinen würmchen wissen sehr genau, wie sie die eltern rumkriegen. wir haben unsere tochter (jetzt 8 Monate) mit ca 6 Wochen schon in ihr gitterbett gegeben. sie hat nie gemeckert, das war für sie bis heute ok. ich hätte auch nicht mit kind im ehebett schlafen können, wir konnten uns nicht wirklich bewegen :), beistellbett akzeptierte die kleine nicht.
wir sind auch sehr konsequent, wenn sie schreit, trösten wir und versuchen sie zu beruhigen. manchmal akzeptiert sie es, manchmal fällt ihr aber auch mitten in der nacht auf einmal ein spielen zu wollen. wenn man sie dann wieder ins bett legt, oh la la dann drehen wir auf. sie hat aber spielzeug im bett, projezierten sternehimmel und eine schnur mit spielzeug dran, das ins bett baumelt. also genug zur alleinunterhaltung 🙂
nur wenn sie die “agressive schreiphase” hat, und nichts hilft, auch nach mehrmaligen versuch des tröstens, dann lassen wir sie auch mal 10 min schreien. zack schläft sie wieder ein. wie oft kam so eine situation vor? ca 7-10 mal. und ich habe kein schlechtes gewissen!
nur ich würde mein kind sicher nicht stundenlang schreien lassen, das geht gar nicht. aber ich habe den höchsten respekt für eltern die ein schreibaby betreuen müssen. hut ab!
lg
Sie fragt mich ja, das ist mein Dilemma und das obwohl sie weiß das ich mein Kind mit ins Bett nehme.
Genau darum würde ich ihr gerne was Hilfreiches beisteuern. Das muss aber Hand und Fuß haben und nicht völlig gegen meine eigene Überzeugung gehen. Unser Sohn wahr übrigens Schreikind, der sich von Anfang an nicht alleine ablegen ließ.
Wie dem auch sei, “Jedes Kind kann schlafen lernen” ist für mich jedenfalls nicht die Lösung.
Für mich gibt es bei dieser Methode einfach nur einen Verlierer und das ist die Beziehung zwischen Eltern und Kind. Deinen letzten Satz unterschreibe ich. Kinder haben Bedürfnisse und die sollte man genau so respektieren wie die eigenen.
Bei Sätzen, die Kleinkindern und Säuglingen unterstellen, sie könnten kausale Zusammenhänge herstellen und würden ihre Eltern aus Lust an der Freude um den Schlaf bringen wird mir blümerant. Es muss doch einen Gesunden Mittelweg zwischen den Bedürfnissen der Eltern und dem des Kindes geben?!
Ach du, was für eine Geschichte. Allein die Kraft, die du in das Geschenk gesteckt hast. Du bist große Klasse.
Und zur anderen Diskussion ist mein einziger Beitrag: ein Baby weiß ganz sicher nicht, wie es seine Eltern rumkriegt. Das ist ganz lange nicht möglich..
beautyjungle kürzlich veröffentlicht..(Fast) natürlich wild: ILIA Lipstick Wild Child [Kurzreview, Swatches]
Hm, mit Kindern kenne ich mich nicht aus, ich kann dazu nur vermelden, dass ich als Baby nirgendwo anders schlafen wollte als auf dem Arm meines Papas, wenn er mich sanft wippend durch die Wohnung getragen hat. Ja, der Papa, den ich heutzutage immer in die Beauty-Abteilung beim Breuninger schicke – er scheint es mir also verziehen zu haben, wobei nicht klar ist, was von beidem schlimmer ist.
Zum eigentlichen Thema: Hui, habe ich beim Lesen mitgelitten. Aber auch wenn die große Überraschung nicht gelungen ist – Hauptsache, er freut sich und Du freust Dich und alles ist super. Somit stimmt die Überschrift nicht: Du kannst schenken. Nur eben nicht perfekt terminiert.
😉