EDIT: Ergänzung vom 11. August laut Pressemitteilung:
1:0 für die Verbraucher: Penaten-Hersteller will auf hormonell wirksame Chemikalien in Babyprodukten verzichten. BUND: Beiersdorf muss nachziehen
Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat mit seiner kürzlich gestarteten ToxFox-Kampagne zu hormonell wirksamen Chemikalien in Kosmetikprodukten ein erstes Einlenken der Kosmetikindustrie erwirkt. Die Penaten-Herstellerfirma Johnson&Johnson kündigte am Freitag über die Facebook-Seite von Penaten an, bis Mitte 2014 auf hormonell wirksame Parabene in Babyprodukten verzichten zu wollen.
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Folgende Pressemitteilung:
Mutter startet Online-Petition: Penaten-Wundschutzcreme von hormonell wirksamen Chemikalien befreien! Bereits über 20 000 Unterstützer
Die junge Berlinerin Caroline Rosales, Mutter eines 18 Monate alten Jungen, hat in einer Studie des BUND gelesen, dass fast jedes dritte Kosmetikprodukt hormonell wirksame Stoffe enthält. Diese Stoffe werden u.a. mit Krebserkrankungen und zurückgehende Spermienqualität bei Männern in Verbindung gebracht. Auch die Baby-Wundschutzcreme von Penaten, die Caroline Rosales bisher täglich für ihren Sohn benutzt hat, ist betroffen. Viele Hersteller wie Bübchen und Rossmann Eigenmarke verzichten bereits auf Parabene. In Dänemark sind bereits zwei Parabene in Körperpflegeprodukten für Kinder unter 3 Jahren verboten, darunter eines, das in der Penaten Wundschutzcreme auf dem deutschen Markt noch enthalten ist.
Der Penaten-Hersteller Johnson&Johnson will die Nutzung von Parabenen für seine Cremes in des USA auslaufen lassen. Für Deutschland allerdings wiegelt man ab und spricht von “zu geringen Konzentrationen”. Caroline Rosales hat deswegen eine Change.org-Petition gestartet und möchte, dass Johnson&Johnson auch in Deutschland Penaten-Wundschutzcreme für Babies ohne Parabene herstellt. Die Petition www.change.org/penaten wurde am vergangenen Wochenende gestartet und hat bereits über 20.000 Unterstützerinnen und Unterstützer.
Ehrlich, Frau Rosales, schon mal was von Weleda oder Martina Gebhardt gehört? Warum sollte ein Konzern etwas tun, was ihm von der EU gestattet wird? Starten Sie doch lieber eine Petition gegen schädliche Substanzen in Körperprodukten allgemein… oder darf man ab vier Jahren sein Kind doch schädlichen Substanzen aussetzen?!
Schon klar, das ist ein Anfang, finde ich gut und unterstützenswert. Dann lieber die EU verklagen, um REACH benutzerfreundlicher zu gestalten. Ach, Sie wissen nicht was das ist? Eben.
Man muss auch nicht täglich alles mit Wundschutzcreme zuspachteln!
Bei Bedarf reicht völlig. Ab und an mal Luft an die Haut lassen kostet nichts und ist nebenwirkungsfrei.
Von REACH wollen wir jetzt mal nicht reden, aber wenn sich jmd. Damit auskennt: ab nach Helsinki, da suchen sie noch Leute!
Karla – Freiluftpopo nenne ich das, und es wird beim Windelwechseln in Sicherheitszone 😉 zelebriert. Tja, diese Plastikpampers sind nciht ohne, und wer nicht alle 2-3 Stunden wechselt, hat den Salat – ich kann mir vorstellen dass man da nachlässig wird, und teuer ist es ja auch…
Egal, Penaten und Bübchen und wie sie alle heissen verteilen ja alles fü lau im Krankenhaus, das ist das Problem, und dann kauft man das eben nach. Dass niemand sind die INCI aufd er Rückseite durchliest ist klar, und ohne Recherche wird man ebenfalls nicht schlauer. REACH ist einfach eine groteske Sache, zumindest für den Endverbaucher. Ich will denen nix chemisches erzählen, aber Benutzerfreundlichkeit ist ein Fremdwort, selbst für versierte User.
Oh Mann. Kritischer Konsum will gelernt sein – besser konsumieren geht ganz leicht, vor allem in Zeiten des Internets. Die Entwertung (politischer) Petitionen durch solche einzelnen, uninformierten Aktionen stört mich dann doch. EU verklagen würde mehr bringen – oder ein Boykott starten und andere Mütter/Väter aufklären!
Meine Nichte kriegt Weleda, weil die anderen (konventionellen) Produkte laut meiner Schwester nicht ordentlich pflegen. Und sie kennt sich weder mit Naturkosmetik noch mit Parabenen aus. Sie erkennt einfach Qualität.
Teddy kriegt martina Gebahrdt, noch besser als Weleda zum teil – klaro, dafür muss man eben aber über den telerrand schauen und auch Kohle haben – und die letzteren, die es sich leisten können, finde ich nicht entschuldbar! Zudem hast Du recht was die petitionen betrifft, es wird beliebig wenn man so einen Kleinkack startet…
Nicht zum Thema…aber Dein Foto im Impressum (scheint mir neu, zum Mindest habe ichs heute zum ersten Mal gesehen) ist ganz ganz grosse Klasse. Wunderschoen. Lieben Gruss 🙂
Na gut, aber “mal eben so” die EU verklagen…? Das lässt sich in den Kommentaren so einfach sagen, der Schritt sollte aber gut überlegt sein und dann dauert so ein Prozess auch etwas länger – Zeit, Geld (Anwaltskosten etc.) und Nerven muss man dafür schon haben. Aber nur zu, Freiwillige vor! 😉
Penaten zu verklagen mag da wie “Kleinkack” wirken und zeigt auch, dass sich die gute Frau Rosales noch nicht lange und ausreichend mit den Inhaltsstoffen in Cremes auseinander gesetzt hat. Aber sie belässt es nicht beim meckern, sondern wird wirklich aktiv und allein, dass wir darüber reden (ganz zu schweigen von der Penaten Reaktion) zeigt ja, dass ihr Einsatz nicht umsonst ist. Möglicherweise trägt sie dazu bei, dass mehr Mütter / Väter / Bürger sich bewusst mit dem Schrott der Kosmetikindustrie auseinandersetzen und nicht mehr alles hinnehmen. Ob sie das in ihrem Kaufverhalten, Blogs, Gesprächen unter Freunden, Klagen oder was auch immer abbilden, bleibt aber ihnen überlassen.
Was ich sagen will: man muss auch nicht alles schlecht reden, oder?
Pardon, Penaten anzugehen, nicht zu verklagen 😉
Marie – ich gebe dir recht, so eben verklagt man nicht den Staat oder die EU, und den Einsatz der Dame in allen Ehren, eine Petition starten ist immer eine gute Idee. Aber dann gucke doch einfach nächstes Jahr, was sich geändert hat. Nichts. Und es wird niemand scheren. Und wenn ja, dann ballern die irgendwas schlimmeres rein, was keiner kennt, aber zugelassen ist. Man muss das Gesetz ändern, die Unternehmen (welche letzten Endes aus Verbrauchern selbest bestehen…) scheren sich ein Dreck um den Vebraucher, ausser es gibt Umsatzeinbusse.