Lernen

Ich therapiere mich hier ein wenig selbst, so wie es so mancher Mensch auf Twitter tut. Und ich sitze hier und prokrastiniere “richtige” und wichtige Arbeit, und eigentlich bin ich müde, es ist zu heiß, aber es geht mir gut.

Stellt Dir vor, Du fährst Dein perfektes Leben gegen die Wand und auch wenn Du manchmal denkst, OH FUCK was tue ich hier, es fühlt sich richtig an und es tut Dir nicht leid. Ist es dann richtig?
Diese Frage muss man nicht mehr beantworten…!

Weil man sich in Krisensituationen sehr viel um sich selbst und in sich dreht, habe ich viel über mich gelernt, und das ist hoffentlich nicht nur für mich gut, sondern macht mich für meine Umwelt erträglicher. Interessant dabei war der Konsens von Menschen, die mich sehr gut kennen, dass ich brutal ehrlich mit mir bin. Das führt natürlich gewissermaßen zu einer gefühlten, also subjektiv empfundenen Rücksichtslosigkeit meiner Umwelt gegenüber. Aber wenn man ehrlich zu sich ist, was weh tut, ist man auch immer jemand der seine Mängel anerkennt und die Möglichkeit hat zu lernen. Zum Beispiel dass man brutale Ehrlichkeit nicht immer seiner Umwelt zumuten kann.

Das Angebot an Coachings und Zeug ist gefühlt so groß wie noch nie. Geht es um Selbstoptimierung? Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir genau das tun, etwas anstreben was keinen interessiert, denn wozu dieses ganze Wissen über sich selbst? Ich mag keinen Hering, na super, schöne Erkenntnis.

Glücklicherweise sprach ich darüber mit, na, wie sollte es sein, mit einer Coachin. Jemand, der richtig gut ist, so mein Eindruck, zwar eine völlig andere Einstellung zu Dingen hat, aber vielleicht umso mehr einen bereichert, weil die extrem entgegengesetzte Ansicht einfach Neues lehrt. Und wozu das ganze Lernen, fragte ich sie. Nun kenne ich meine Baustellen, weiß wer wo was falsch gebuddelt hat, aber wozu das Ganze?

Um zu lernen, sagte sie, und um besser zu leben. BAMM. So einfach ist es manchmal (sagte schon CharlottiKarotti).

Und weil die Nachfrage per Mail kam: diese wundervolle Coachin ist Julia Bamberg

https://juliabamberg.de/

2 Gedanken zu „Lernen

  1. Liebe Andrea,

    wie ich unter Deinen ersten Beitrag zu deiner Trennung schon schrieb, bin ich in ähnlicher Situation bzw. schon einen kleinen (Zeit)schritt weiter.
    Ich habe auch oft überlegt, ob es ein Luxusproblem unserer Zeit ist, sich zu viel mit sich selbst zu beschäftigen und ob man sich damit nicht erst neue Probleme an Land zieht….mittlerweile denke ich aber, dass das, was uns gerade passiert, ein Weckruf der Seele war/ist, mehr wahrgenommen zu werden und Dinge und (Schatten)themen ins uns zu integrieren, welche wir vorher nicht sehen wollten bzw. unterdrückt haben. Dadurch wachsen wir und lernen, (noch) mehr bei uns selber anzukommen. Es geht um Selbstliebe und vor allem um komplette Annahme unserer selbst mit allen guten und dunklen Seiten.
    Bestenfalls landet man dann im HABEN von Innen (LIEBE) und nicht mehr im BRAUCHEN nach Außen.
    Klingt etwas kompliziert und esoterisch, ist es aber nicht…..ich stecke da auch noch mitten drin, aber ich glaube für mich ist es eine sinnvolle Erklärung.

    Lg Lilly

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