EDIT 11. August 2014:
Nachdem ich nun seit Wochen Parfums teste, muss ich sagen, dass der hier der beste Duft ist, der mir bislang begegnet ist, und zwar im Nischensegment.
Ich muss nochmal wegen der Duftbeschreibung in mich gehen. Ich werde dem nicht gerecht.
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Ich weiß gar nicht, wie ich über einen Tester gestolpert bin, vermutlich aufgrund der angegebenen Duftnoten.
Weder finde ich den Parfumeur sympathisch, noch gefällt mir sein OEuvre. Ihr müsst wissen, dass dieser Mann an dem scheußlichsten aller Düfte schuld ist: Jean-Paul Gaultier Le Male. Ein Duftklassiker, der gewiss seine Fangemeinde hat.
Mein Ehemann, der mit Duft nichts am Hut hat, trug diesen Duft zu einem unserer ersten Dates um mich zu beeindrucken. Es war sein einziger Duft und ein Geschenk – der einzige Grund, das durchgehen zu lassen. Er kam rein – ich lief weg. Übelkeit und Kopfschmerzen sind bei mir die äußerst heftigen Reaktionen auf diesem Duft, und so geschah es an jenem Tag, dass bei dem romantischen Date der Alltag seine hässliche Fratze zeigte: Ich meckerte, bis er unter der Dusche stand. Ich meckere nämlich immer, aber er, er kann damit leben. Ende der Geschichte: Ich schmiß sein Parfum weg und wir heirateten.
Ich meckere immer noch, aber ich versuche mich zu bessern – und er benutzt alles, was ich ihm hinstelle. Das nennt man eine funktionierende Beziehung, schätze ich.
Nun ist Amyris etwas ganz anderes. Ganz andere Baustelle. Die Verpackung ist sehr hübsch, langweilig, hochwertig, ja, hm, okay. Zu schwer zum mitnehmen, das ist eher mein Problem.
Eigentlich mag ich diesen Duft nicht von Anfang an – die Kopfnote wirkt auf meine Schleimhäute reizend und es kribbelt in der Nase. Unangenehm und ein K.O. Kriterium. Eigentlich.
Verfliegt die Kopfnote, offenbart sich das lichte und fröhliche Duftbouquet von Maiglöckchen und spitzigen weißen Blüten, die nichts, aber rein gar nichts mit der Duftbeschreibung zu tun haben. Der Duft umweht einen mit einem kostbaren und sehr französischen Blütenschleier, elegant, ohne den Hauch von Schwere oder Süße. Nichts holziges, nichts cremiges, aber eben auch kein Kloreiniger, keine Colognenote noch sonst etwas, was auch nur ein Hauch männlich oder gar Unisex wäre. Iris? Niemals, wenn ich es auch immer wieder versuche zu entdecken. Vetiver? Ich fresse einen Besen! NEVER! Ambra? Hasse ich, kann also gar nicht sein.
Zitronenblüten, Orange – der Auftakt ist gekünstelt, das “echte” dahinter bleibt aber den ganzen Tag präsent. Ein Mix aus zarten Rosen und Maiglöckchen, nach wie vor. Keine Basisnote, die das trägt. Der Duft bleibt konstant und entwickelt sich nicht weiter.
Der Duft ist wahrlich nicht besonders, er ist aber so angenehm, so weiblich und so erfreulich wie ein tschirpender Vogel an einem warmen Frühlingsmorgen, wenn alles blüht. Ich habe viele Kritiken gelesen, dass er überteuert sei, und ja, mein Gott, das ist er. Aber er gefällt mir. Der edle Businessduft, nicht allzuweit weg von den gefälligen KollegInnen aus dem “department store”: Ja, dem stimme ich zu. Der Duft ist nicht weiblich, sondern “feminin”, er ist gefällig, aber nicht “liebreizend”, er ist frisch und blumig aber niemals, niemals warm, anheimelnd oder hautnah. Es ist ein Stück Bekleidung, das sehr gut für sich alleine stehen kann.
Seit MOnATen möchte ich mir von Francis K. Pour le Matin kaufen.Der Tester bei X wir Dank mir immer leerer, warum setzt bei Parfum der Geiz bei mir ein? Lächerlich!
Susanne, ich habe meinen MFK Duft bestellt und zwar mit einem fetten Gutschein den ich im NETZ nicht im Bett!! fand – point rouge. Habe knapp 90 Euro bezahlt was ein guter Kurs ist. Psssst …
…momentan nicht lieferbar. Denoch danke für den Tip!