Nachdem ich nun ausgiebig über ASTOR gelästert habe, habe ich mich selbst neugierig gemacht. Margret Astor ist das erste Schminkprodukt meines Lebens wenn man es ganz genau betrachtet….
Meine Mutter hatte genau einen Lippenstift, von ebendieser Firma.

Und da sich sehr früh übt, was mal eine Beautybloggerin werden will, habe ich bereits im zarten Alter von sieben Jahren diesen Lippenstift gerne benutzt. Er duftete herrlich, daran erinnere ich mich, und ich las, besser: verschlang damals Karl Mays Winnetou und Old Shatterhand um mich anschließend mit ebendiesem Lippenstift kriegerisch zu bemalen.

Der Duft war und ist faszinierend und bis heute Bestandteil des neuen Lippenstifts geblieben, für das fleißig im Fernsehen geworben wurde.

Der Weg führte mich diesmal in die Drogerie, wo ich in der Regel nie in die Make-up Abteilung schaue, zu einem nicht sonderlich attraktiven Aufsteller. Mag an der grellen Beleuchtung liegen und am klapprigen Plastik?! …dem Lippenstift tut ebendieser klapprige Plastik an und für sich kein Abbruch.

Den Preis von knapp zehn Euro fand ich schon fast viel, auf der anderen Seite – wofür zahlt man knapp 30 Euro in der Parfümerie? Ich will es Euch sagen: Für Plastik.

Negativ an dem Lippenstift ist die kleine Farbauswahl sowie die klapprige Verpackung, die schlecht schließt.

Positiv hingegen so einiges – die Farbe Mauve Organza ist ein zartes braun-violett mit silbrigen Schimmer, die Haltbarkeit ist gut und der Lippenstift trocknet nicht aus. Die Farbe ist nicht ganz so fein, nicht golddurchtränkt, aber durchaus “edel” und die Konsistenz ist so ziemliche jedem gängigen Lippenstift aus der Parfümerie ähnlich. Besser als Clinique, aber nicht ganz so seidig zart und fein wie Chanel Allure oder Coco.

Doch was für ein Preisunterschied zu den letztgenannten!

Ich weiß, ich zahle sehr viel für Verpackung, für künstliche Verknappung (im Falle limitierter Editionen), für sehr viel Marketing und für die Möglichkeit, den Lippenstift im Laden auszuprobieren. In der Parfümerie.

Wer hingegen bei den Farbtönen fündig wird, tut sich kein Abbruch einen Lippenstift mittlerer Preisklasse zu kaufen, denn dieser Lippenstift ist an sich (meiner Meinung nach) ebenso hochwertig wie ein doppelt so teurer.

Nichtsdestotrotz werde ich mich persönlich aber weiterhin von Gesamtkonzepten wie Verpackung, Farbauswahl und bunte Werbebildchen verführen lassen. Mein persönlicher kleiner Luxus im Alltag.

So lange man sich darüber freuen kann, egal in welcher Preissparte, erfüllt es seinen Zweck, oder?