Ich ergänze meinen Beitrag zum Thema Beikost und Abstillen hier:
http://www.mybeautyblog.de/kinderkacke/mutter-reiten-auf-einhornern-durchs-kita-land-beikost-oder-keiner-weiss-genaueres-nicht/
…mit folgender Korrektur: Doch, der blöde MaxiCosi ist sinnvoll, wenn das Kind größer und mobiler wird.
Und mit folgender Ergänzung: Morgens und abends gibt es eine große Flasche “Zaubermilch”, wie wir die Pre-Milch genannt haben, und dafür braucht man einen Twister (Gerät zum abkühlen des Wassers), eine gute Pre-Milch (Holle, gibt es in sechser Pack hier und da günstiger…) und das war’s. Der kleine Teddy amcht schon den Mund auf wenn er die Flasche sieht, haut rein wie ein Weltmeister, rülpst wie drei Bauarbeiter und ist total happy. Tagsüber wird tee gereicht, Fenchelsamen (Bio!!) aufgegossen kamen bei ihm gut an.
Aber: WIE GEWONNEN SO ZERONNEN!!
Ich bin so glücklich wie noch nie in meinem Leben. Egal was ich hier negatives rauskehre – ich finde es fair, wenn man beide Seiten der Medaille kennt. Glück muss man nicht beschreiben, das hat man auch so, das ist für jeden ohnehin anders, aber das Doofe, wie heißt es so schön: geteiletes Leid und so, sollte auch mal öffentlich gemacht werden.
Freiheit!
Ich bin frei – ich stille nicht mehr heißt ich kann krank werden (super, ich weiß), ich kann zum Zahnarzt, ich kann wegbleiben ohne mir Sorgen zu machen.
Mir sind die Haare ausgefallen, ich hatte sehr krasse Mangelerscheinungen, und ich war körperlich ziemlich ein Wrack. Das ist nun alles besser, wenn auch nicht perfekt. Die 20 kg Übergewicht aus der Schwangerschaft waren fast komplett weg, und dann… BAMM!
Mich hatten etliche Frauen davor gewarnt, dass ich danach wieder zunehmen werde, daher versuchte ich, weiterhin diszipliniert zu sein und “normal” zu essen. Aber jetzt, wo ich einfach wieder alles essen kann, Wein trinken kann, scheint jedes Molekül einer Kalorie sich fest an meine Fettzellen zu binden. Schaue ich ein Käsebrot nur an, nehme ich zu. Trinke ich einen Kaffe mit wenig Milch und wenig Zucker, wie gewohnt, nehme ich zu; gucke ich meinen Ehemann an (er ist süß!) nehme ich zu.
Viel schlimmer ist jedoch für mich persönlich dass mein Busen weg ist. Ich mag mich, und ich mag es 75A zu haben, aber nix zu haben, ist irgendwie… unvorteilhaft, da der vorgewölbte Bauch (Plautze) sich gegen die flache Brust ausnehmend unvorteilhaft ausnimmt, zumal ich keinerlei Schultern besitze. Und was mich noch mehr ärgert, ist die Tatsache dass ich immer wieder schwanke zwischen “egal, ich bin doch so alt, ich habe eine Kind bekommen”, bla bla und dann ordentlich reinhauen abends, und Tage, wo ich mich zusammenreiß und denke, hey, wo ist dein Wille? Mit dem Rad raus?
SO, junge Frau, läuft das nicht! Beweg dein Hintern ein bisschen flotter! Jeden tag zwei Stunden Kinderwagen schieben sollten drin sein!
Gut, das sind keine echten Probleme. Der volle Kleiderschrank versus leere Brieftasche ist dann schon eher das Problem.
KRIPPE. Wir haben einen Platz bei einer Tagesmutter! Wir können uns glücklich schätzen, denn die Lage ist optimal, und die patente, ältere Österreicherin ist genau das, was der kleine Teddy braucht.
TAGESMUTTER! Was für ein Scheißwort! Es heisst Erzieherin, denn ICH.BIN.NICHT.DIE.ABENDMUTTER.
ICH.BIN.NICHT.DIE.RABENMUTTER.
ICH.BIN.DIE.EINZIGE.MUTTER.
Mensch, wähle deine Wörter mit Bedacht, denn aus Wörtern werden Meinungen, Fakten, Kultur. Und die deutsche Kultur der Rabenmutter sollte endlich passé sein.
Bin ich eine Rabenmutter?
Diese Frage bleibt nicht aus – sein Kind mit sieben Monaten in eine Krippe zu geben ist hierzulande, im westdeutschen Flachland (geistigen… Niedersachsen!!), nicht üblich. Auf der einen Seite winken Freiheit und Selbstbestimmung, eine glückliche Mutter und entspannte ELtern, ein sozialisiertes Kind, das lernt zu teilen und zu fordern, auf der anderen Seite winken das schlechte Gewissen und die Gewißheit, dass man sich bei den üblichen Betreuungsschlüsseln die Bezugsperson nun mal nicht in Perfektion um das Kind kümmern kann.
Die Muttis im Kurpark, die tagsüber gelassen piknicken, ja, das könnte so schön sein. Aber eben nicht für mich. Ich bin eben nicht so. Ich bin gerne Mami, Dekomaus an Weihnachten und Sing- und Tanzbär, aber ich bin auch diejenige, die Erfüllung in ihrer Tätigkeit findet und sich weiterentwickeln möchte. Ich bin eine erwachsene Person, die ihren Lebensmittelpunkt in ihrem Leben sieht und nicht in ihrem Kind – wobei dieses zu ihrem Leben nun dazugehört.
Eine Leserin fragte nuelich wo ich denn meine Eier hätte, ich solle sie bitte mal in meiner Hose suchen. Recht hat sie, und der deznete Hinwesi darauf dass man es “den Leuten” nicht recht machen kann, tat das übrige. Richtig! Ob ich gewonnen habe, entscheide ich.
Gewonnen!
Die Krippe/Kita kostet mehr Nerven, mehr Geld, aber es ist auch für das Kind. In erster Linie.
Gewonnen!
Vielleicht hat Mami nicht mehr die perfekte Figur, nicht mehr so viele Haare, aber ihren Hirn hat sie noch. Also, weiter geht’s, Frauen, entdeckt Eure cojones! (spanisch für Eier…) und nutzt sie auch mal für Euch. Wir können nur gewinnen.
Wäre ich noch katholisch, bliebe zu sagen: AMEN, Schwester.
beautyjungle kürzlich veröffentlicht..Paula’s Choice Perfect Shine Hydrating Lip Gloss [Review, Swatches]
Wäre ICH noch katholisch 😀 sagte ich selbiges!
Ich habe irgendwann – ich glaube, ich war so um die Mitte 30ig- entschieden, dass von mir gefällte Entscheidungen ok sind. Und ich mich nicht mehr dafür rechtfertigen werde. Ihr habt Euch für einen Krippenplatz entschieden. Das ist ok und nichts zum Rechtfertigen…. Und der liebe Rest kann dahin gehen wo der Pfeffer wächst;-)
Ich finde das Wort “Tagesmutter” so schlecht eigentlich nicht. Ich hab mir die Gedanken, die Du Dir dazu machst, zwar noch nicht gemacht, und muß sagen, Du hast im Grunde recht! Du bist nicht die Abend-, sondern schlicht die einzige Mutter!
Eines der zentralen Probleme von Tagesmüttern (ich bleibe einfach mal beim eingeführten Terminus) besteht jedoch wohl gerade darin, daß sie mit “professionellen” Erzieherinnen zunehmend in einen Topf geworfen werden behördlicherseits, was diverse Probleme für sie aufwirft. Letztlich ist eine Tagesmutter halt eine Privatperson, die in ihrem Privathaushalt tagsüber ein paar fremde Kinder (womöglich zusätzlich zu ihren eigenen) beaufsichtigt, bespaßt und verköstigt. Und diese Privatheit, dieses Nicht-Institutionelle, drückt sich halt im Begriff TagesMUTTER aus.
Das Ganze ist eine super, super Sache, aber je näher man diese Tagesmütter gedanklich zu Krippen rückt, desto schwerer macht man es ihnen letztlich, weil sie dann immer mehr und immer noch mehr Auflagen zu erfüllen haben. Erst vor wenigen Tagen hab ich in einer großen B5 Reportage gehört, daß im Gespräch ist, Tagesmütter in Bayern dazu zu verpflichten eine ausgebildete Erzieherin mit anzustellen, und pro zwei betreute Kinder eine Toilette jeweils inklusive Wickelplatz vorzuhalten. Außerdem ist angedacht, sie zukünftig auch irgendwelchen für Restaurants geltenden Regeln zu unterwerfen – weil sie den Kindern ja zu Essen geben (habe es leider nicht mehr konkreter und genauer in Erinnerung). Und das alles halte ich halt nicht nur für völlig übertrieben, sondern auch für absolut kontraproduktiv. Da denk ich mir einfach, man sollte den Ball inpuncto Tagesmutter ganz allgemein ein paar Nummern flacher halten…
Paphiopedilum kürzlich veröffentlicht..GIVENCHY Soir d’Exception
Ich genieße deine Ehrlichkeit auf deinem Blog immer wieder. Hier in “Ost”deutschland war und ist es völlig normal (zumindest in unserer Familie), dass das Kind spätestens nach einem Jahr in die Krippe geht. Und ich finde es gut, auch wenn es nur halbtags ist, weil das Kind frühzeitig sozialisiert wird durch den Kontakt mit anderen. Ich habe oft genug Kinder gesehen, die nicht mal die kleinste Kleinigkeit teilen können, die nicht mit anderen Kindern spielen können/wollen. Und das finde ich schlimm, weil es doch der natürliche Drang sein sollte sich mit anderen zu verstehen.
Und den Rat anderer kann man sich ja gerne anhören, aber DU bist die Mutter und DU entscheidest, was deinem Kind gut tut.
Eine Freundin von mir wurde bspw lange dafür kritisiert (von Oma und Uroma des Kleinen), dass sie nur Wasser ohne Geschmack zu trinken gibt. Und neulich erst gab die Oma zu, dass das doch gar nicht so verkehrt war, weil der Kleine nicht gleich mit Zucker und vorgegebenem Geschmack groß wurde und trotzdem alles isst ohne zu mäckeln. 🙂
Und das ist nur ein Beispiel dafür, dass die Mutter selbst am Besten weiß, was IHREM Kind gut tut. 😉
Wenn es sich für Euch richtig anfühlt, dann isses das auch.
Ich weiss, ist leichter geschrieben als umgesetzt, aber versuch’ Dich von diesem deutschen Super/Über – Mutterbild frei zu machen.
In anderen Ländern läuft das alles mit Krippen, Tagesmüttern etc. und das Frauenbild ist ein anderes. Ich sage nicht, dass dort alles besser ist, aber die Kinder in anderen Ländern sind nicht mehr oder weniger normal oder gestört als die deutschen Kinder, die bis drei Jahren mit ihren Müttern im Park picknicken.
Die meisten Kinder brauchen vor allem andere Kinder (neben Eltern/Bezugspersonen) dann wird das schon.
Und wenn sich Freiheit nach “Rabenmutter” anfühlt, dann geh einen trinken mit ihr, scheint mir ne ganz patente Person 😉
Karla – ich habe zwar nur kurz eine andere junge Mami getroffen. Da ist mir klar geworden wie ich entspannt ich eigentlich bin. Und vor allem dass ich einfach nicht “Mutti” bin. Das Bild der Supermami ist bei mir ganz anders, eine erfolgreiche Frau, die ihr Ding durchzieht und mit ihrem Kind Spass hat. Und mein Ding ist eben Denken.