D S D K
DEUTSCHLAND SUCHT DEN KRIPPENPLATZ
…ab September in die Krippe, dachten wir. Die Zuteilung erfolgt über die Stadt, dachten wir auch. Was wir nicht wussten: (NICHTS WUSSTEN WIR!)
-Die Krippenleitung behält sich die Aufnahme vor (gefällt ihr Deine Nase nicht, Pech!)
–ES GIBT GAR KEINE KRIPPE
-Es gibt immerhin Tagesmütter und -väter, zwei davon in einem Raum nennen sich Großtagespflege und mein Arbeitsgeber, der diesen Raum stellt, kann sich familienfreundlich nennen. Das Aufnahmekriterium jedoch bleibt: Den Tagesmüttern gefällt deine Nase, und Du sagst zu allem Ja und Amen. Taten wir. Konnten wir Gott sei Dank auch.
Diese Nicht-Krippe ist für uns perfekt, und wir haben einen Platz bekommen. Das ist in etwa wie Sechser in Lotto. Natürlich hatte mein Arbeitgeber nichts damit zu tun, ich eierte hin als noch ein Platz für ein bevorzugt männliches Baby zu vergeben war – pures Glück.
Fur Normalos sieht es dann so aus: Tagesmutter oder -Vater.
Für alle sieht es dann auch so aus: Ab 20 Stunden Betreuung muss das sorgfältig begründet werden, damit die Stadt/das Jugendamt die Kosten übernimmt, natürlich nur anteilig.
Nun gehen viele Mütter, sehr selten auch Väter ja schon in Teilzeit, verabschieden sich von Karriere, Geld und Stolz für ihren Nachwuchs, aber: 20 Stunden beinhalten nicht den Arbeitsweg, nicht die Mittagspause, nicht die potentiell anfallenden Überstunden. Stift fallen lassen und weg – das müssen (meist) Frauen machen, weil ihnen die Krippe sonst das Kind an die Strasse stellt, mit einer gesalzenen Rechnung in der Hand. Jede Minute kostet extra, zum Extra-extra-Tarif.
…verdienen tun die Tagesmütter- und Väter dennoch sehr schlecht, zumal sie als Selbstständige arbeiten. Dass sie mit Babysitten ihr mageres Einkommen aufbessern müssen, ist klar.
Für uns persönlich…
Wir leben in einem Luxus-Vorort zu Hamburg. Fakt!
Und wir leben in der dritteuersten Stadt dieses Landes (ich meine nicht das Bundesland!! ich meine Deutschland!), wenn man sich die Zuschläge für Kinderbetreuung anschaut. So subventioniert sich die Stadt Lüneburg offensichtlich andere schicke Dinge wie das Stadtmarketing, wo dauernd neue Leute “geholt” werden, eine schniecke saubere Innenstadt für die Touristen oder viele Dezernate in der Verwaltung, die nun die ganzen sonst arbeitslosen Beamten der hiesigen Bezirksregierung aufnehmen. Natürlich werden die Leute, die in Hamburg arbeiten und entsprechend ordentlich verdienen, ebenfalls entsprechend gemolken, die oberste Einkommensgrenze ist bereits 52.000 Euro brutto, was viele Akademiker locker alleine verdienen.
Jedenfalls…
…meine Ehemann meinte großspurig: Wir nehmen den Platz, egal was der kostet!
Ich schüttelte den Kopf und rechnete auf mein alleiniges Gehalt aus, was es uns kostet – vorausgesetzt, wir bekommen die Stunden überhaupt anerkannt. Mein Stolz ging in die Knie, was soll ich sagen. Dann schmiss ich was gegen die Wand, heulte kurz und schlug ein paar Türen und stimmte zu: Egal was der Platz kostet.
Schliesslich muss und will ich ja wieder arbeiten! Kinderbetreung ist natürlich eine mittelfristige Anlage und in erster Linie: Wichtig für das Kind, das mit anderen Kindern sozialisiert wird.
Wir können es uns leisten, immerhin, aber über 300 Euro machen sich dann doch bemerkbar – zusätzlich zu den Kosten, die durch ein Kind ohnehin entstehen. Natürlich gibt man das Geld gerne und mit vollen Händen für den Nachwuchs aus! Aber die zwei Erwachsenen, die da noch im Hintergrund so mitlaufen, müssen ja trotzdem leben, und Klamotten kaufen oder einfach sparen.
Was rege ich mich denn auf? Ich habe den Platz, ich kann es mir leisten, also – und zahlen müssen alle. Ja ich, wir – für uns Luxusprobleme.
Aber angenommen, ich hätte nicht einen der acht!! Plätze bekommen (mein Arbeitgeber beschäftigt eine vierstellige Anzahl an Leuten…). So wie es eigentlich auch “normal” ist. So wie meine Bekannte, die ihr Kind dann 2014 vielleicht vielleicht in die Betreuung geben kann – angemeldet hat sie den Wunsch Anfang 2013. In anderen Städten ist es schlimmer, und viele melden vor der Geburt schon ihr Kind an. Das ist tödlich, schliesslich weiss man nicht ob das Kind besondere Bedürfnisse hat und wie es sich entwickelt. Ich wollte auch abwarten, ob ich das meinem Teddy zumuten kann. Er ist ein robustes Kerlchen, wir haben Glück gehabt. Wieder: Ich. Wir.
Ein Einzelfall letzten Endes.
…wie kann es sich Deutschland leisten, Kinderbetreuung für alle kostenfrei anzubieten? Geht das überhaupt? Mir sagte ein VWLer, dass ginge ja gar nicht.
Doch, das geht, es ist wie immer keine Frage der Kosten, sondern der Priorität. Ein Flughafen weniger bauen, ein paar Prunkbauten weniger, ein paar sinnlose Subventionen weniger, und… (ich könnte hier ein Roman schreiben).
Die Frage lautet jedoch:
Wie kann es sich Deutschland leisten, Arbeitskräfte vom Arbeitsmarkt fernzuhalten, die dann zu Hause kleine Kinder betreuuen müssen?
Wo sind deren Steuern, schon mal darüber nachgedacht?
Wo bleibt deren Know-how, gerade heute, wo mehr Frauen studieren um dann doch kürzer zu treten und nicht mehr zu arbeiten – falls sie überhaupt noch Kinder bekommen, denn wie die Zahlen deutlich belegen, tun sie es ja nicht mehr.
Der Standort Deutschland schießt sich damit einfach nur ins Knie. Zu dumm, dass man so dumm ist.
Trotzdem: Ich mache drei Kreuze ob unser Glück, überweise das Geld, lese das Buch von Sheryl Sandberg “Lean In” und frage Euch: Wie habt Ihr den DSDK gemeistert? Was denkt Ihr darüber? Zuhause bleiben, selber machen, Teilzeit, Vollzeit…?
Kurzes Post Scriptum: Wie man es will und macht, es geht prinzipiell um ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT. Und dafür hat man als Eltern kaum eine Möglichkeit!
Das kotzt mich einfach an!
Hm, na dann herzlichen Glückwunsch zum Platz…. Der Preis ist aber schon echt heftig. Wir wohnen in einem Dorf in NRW. Hier haben wir ohne Probleme einen Kindergartenplatz bekommen. Zunächst noch in der U3-Gruppe, für die wir bei 35 Stunden 160 € bezahlt haben, ab August geht es dann aber in eine normale Gruppe mit Kindern von ~3 bis 6 und müssen nur noch 90 € zahlen. Einkommensgrenzen zur Berechnung gibt es hier auch und wir sind so gerade am Rande zur nächst höheren Gruppe. Ich habe die Preise dafür gerade nicht auf dem Schirm, so hoch wie bei dir sind sie aber auch nicht.
Was die Stunden angeht: Auch hier werden Eltern bevorzugt, die arbeiten oder auch Familien, in denen der Mann arbeitet und die Frau schwanger ist. Dann bekommt man wahlweise 35 oder 40 Stunden. Alle anderen, bei denen ein Elternteil zuhause ist, müssen sich mit 25 Stunden begnügen. Allerdings ist hier egal, wie lange man arbeitet um die Stunden zu kriegen.
Ich kenne auch eine, die schwanger ist und deren Mann schon zwei Jobs hat damit sie über die Runden kommen. trotzdem können sie sich den Kindergartenplatz fürs Töchterchen nicht leisten.
Und in Berlin kostet der Kindergarten ja nichts, soweit ich weiß?
Nur als kleiner Einblick wies in anderen Gemeinden läuft. Ich finde auch, Deutschland macht da einiges verkehrt….
Karmesin kürzlich veröffentlicht..Sommer-Spezial • Pflege
wir haben 32h und zahlen 315 euro. wir dürfen zahlen 😉
Krass! Ich bleib da lieber bei meinen 90 😉
Wir stehen jetzt auch auf mehreren Wartelisten. Eigentlich soll das Kind mit dann 8 Monaten ab Januar in die Krippe. Ob das klappt, weiss ich erst so im Oktober. Planungssicherheit für mich wie für meinen Arbeitgeber gleich null.
Grosstagespflege habe ich ne Option, wäre aber 30 min mehr Fahrt je Strecke. Die Wunschkrippe bei meiner Arbeitsstelle nebenan nimmt für einen Vollzeitplatz 360 Euro, das ist der Höchstsatz.
Mein Arbeitgeber selbst schafft es nicht, eine Krippe aufzumachen. Trotz einer fast 4-stelligen Mitarbeiterzahl und trotz des tollen Audits Beruf und Familie.
Wenn es finanziell ginge, hätte ich ja gerne einen 30 Std Job und gleiches für meinen Mann. Oder jeder eine 4 Tage Woche, und dann nur einen Krippenplatz für 3 Tage, der Rest dann selbstbetreut.
Aber nun ja… Träumen darf frau ja noch.
Was kostet eigtl eine Kinderfrau?
Ich lebe im benachbarten europäischen Ausland.
Hier gibt es vglw. ausreichend Krippenplätze, auch schon ab dem dritten Lebensmonat. Auch Vollzeit.
Wir zahlen derzeit pro Kind 1.100 Euro im Monat.
Zugegeben als Besserverdiener.
Dennoch gehen bei demnächst zwei Kindern auch ein Gehalt komplett drauf.
Karla, das ist der nackte Wahnsinn! Irre viel – natürlich steht es im verhältnis zum gehalt, und wenn da einer drauf geht, ist das einfach zuviel. Mittelfristig zahlt es sich aus, aber erstmal haben. Nein, es sollte für alle kostenlos sein, und wer viel Geld hat kann spenden für extra Sachen.War in meiner Schule auch, da gab es einen Verein wo die reichen Eltern gespendet haben und es gab dann Sachen für die etwas ärmeren Schüler wie Musikunterricht und Schulfahrten. Und das ohne groß drüber zu reden. So gehört es sich, wer Geld hat, hat die Veranwtortung die anderen teilhaben zu lassen – bloss sind Krippen- und Kitaplätze auf keinen Fall eine Sache von reich und arm, das darf nicht sein! Genauso wie Schule, Ausbildung und Uni.
Ich habe nicht nur Kindergartenplätze für meine 2 Kinder teuer bezahlt, sondern musste/ muß noch zusätzlich eine Kinderfrau bezahlen, die die Betreuungszeiten abdeckt, die nach Schliessung des Kindergartens anfallen. Ausserdem springt sie bei Krankheiten ein. Das bedeutet, dass ich nahezu für null Gehalt 20 Stunden pro Woche arbeite. Die Arbeit ist also mein “Hobby”. Ohne die Kinderfrau wäre es aber tatsächlich nicht möglich gewesen, mein kleinere Tochter war früher dauerkrank.
Gruß Josefieni
Ja es ist teuer. Aber wir sind froh, dass es eine Betreuung gibt.
Ich kann und will nicht ohne meine Arbeit sein (frau ist ja froh, eine gute Stelle zu haben!) und die Krippe war/ ist für unser Kind einfach nur gut ( mag nicht für jedes Kind gelten). Allerdings musste ich auch bereits mit positivem Schwangerschaftstest einen Platz reservieren.
Ich denke auch, dass Kinderbetreuung eine Selbstverständlichkeit sein sollte, dann brauchen wir auch weniger über Fachkräftemangel zu jammern.
Kann doch nicht sein, dass die Hälfte der gut (und teuer) ausgebildeten Bevölkerung zuhause sitzt, weil keine adäquate Betreuung erreichbar ist.
Das ist doch keine echte Wahlmöglichkeit.
Habe gerade das Buch “Lean In” begonnen und dachte mir dabei, ich könnte ja passend zum Thema mal wieder auf deinem Blog vorbeischauen. Zufälle…:)
Ich bin gespannt was aus dem ‘Krippen/Kindergartenplätze für Jeden’ wird und hoffe das Beste bis ich selbst mal in die Situation komme so etwas zu benötigen.
Gaby: Habe ich in drei Stunden gelesen und kann jedes Wort unterschreiben!! Eine rezension sollten wir beide schreiben, was meinst du? Mutti und Nicht-Mutti?
Falls es bei dir einen Beitrag dazu geben wird und ich das Buch beendet habe, ergänze ich gerne meine Gedanken dazu aus Sicht einer jungen, karriereambitionierten, nicht-Mutti-Studentin.
…ich versuche es zumindest, sollte ich bis dahin nicht schon wieder im Bachelorarbeits/Prüfungs/Bewerbungs/Engagement-Stress verschwunden sein, von dem ich gerade einen Mini-Urlaub nehme. 😉
Man, was für ein guter Beitrag mal wieder, danke!
Wir leben in München. Ich hatte vor wieder zu arbeiten, wenn Baby 6-7 Monate alt ist, in meinem Beruf ist eine lange Pause sehr schwierig und ich arbeite auch unheimlich gerne. Vom Finanziellen wollen wir mal gar nicht reden (immer schön, wenn Familien es sich jahrelang leisten können von einem Gehalt zu leben, wir gehören leider nicht dazu).
Anmeldung in ca. 15 Krippen, die halbwegs erreichbar waren, im 4. Schwangerschaftsmonat.
Eine Zusage kam im Frühling, als der Spatz 10 Monate war, Start wenn Kind 14 Monate alt ist, im September. Hier ist immer nur zum September Start, wie in der Schule und im Kindergarten. Zwischendrin nur wenn mal jemand wegzieht und man gerade auf der (undurchsichtigen) Warteliste der nächste ist.
Städtische Krippen sind hier teurer als der Kindergarten, wir haben (mit Haushaltseinkommen über 50.000, also oberste Grenze) knappe 400€ für 40h bezahlt, wobei Spatz das erste Jahr nur 5-6 Stunden bleiben durfte, einen Ganztagsplatz gab es nicht. Letztendlich war es gut für ihn, erstmal nur halbtags da zu sein.
Ich habe trotzdem angefangen zu arbeiten, als Spatz 6 Monate alt war, mit der größten Unterstützung aller Großeltern habe ich 16h pro Woche geschafft. Dafür ist meine Mama extra auf eine 4-Tage-Woche gegangen, um die Montage auch noch bei uns zu verbringen (wohnt 250km weiter weg). Ihr Chef war einverstanden – er ist nämlich mein Kunde und hatte durchaus Interesse an meinem schnellen Wiedereinstieg 🙂
Mit der Krippe konnte ich auf 32h aufstocken bis Spatz den Ganztagsplatz (8 Stunden) bekam, das ist auch nur mit viel Organisation und einem Opa-Tag pro Woche zu machen, damit beide Eltern 40 Stunden arbeiten können.
Nicht genug Stress mit der Krippe gehabt? Weiter gehts mit dem Kindergarten. Anmeldung zwischen November und April, nur über persönliches Erscheinen in JEDEM Drecks-Kindergarten, dienstags zwischen 14 und 16:30 Uhr. Dort nur einen Wisch mit Kindsname ausfüllen, keine Räumlichkeiten besichtigen dürfen.
Habe das Gebiet weiträumig abgegrast, bekam in Kindergärten, die etwas weiter weg von der Wohnung die Info, dass es sinnlos ist, weil man nach Nähe zum Wohnort geht. Fantastisch, in der Nähe sind nur 5 städtische Kindergärten, dazu habe ich noch 5 von privaten Trägern aufgesucht.
Ende der Geschichte? KEINE EINZIGE ZUSAGE von den städtischen Kindergärten. In erster Runde, muss man dazu sagen. Denn aufgrund von den erzwungenen Mehrfachanmeldungen entsteht ein Chaos hoch 5. Jemand bekommt eine oder mehr Zusagen, will dort nicht hin und muss erst mal absagen, dann wird wieder geschaut, wem man den Platz zuteilen könnte. Das geht bis September mehrere Runden so, bis angeblich alle Kinder einen Platz garantiert haben. Natürlich nicht da, wo man gerne einen Platz hätte, sondern wo es der Stadt nach dem Chaos halt passt. Es ist so herrlich naiv von neu Zugezogenen zu hören: welcher Kindergarten ist gut? haha, ist völlig egal, du bekommst eh keinen Platz.
Auf den Scheiß wollten wir nicht mehr warten, da uns unser absoluter (privater) Favorit, ein deutsch-russischer Kindergarten (unser Spatz wächst zweisprachig auf) übrigens als einziger der privaten Träger zugesagt hat. Auch mit lauter Haken an der Sache, wir müssen ab Mitte Juni einen Halbtagsplatz nehmen, erst ab September dann ganztags. Mein Chef hat glücklicherweise mitgespielt und liess mich auf Teilzeit umsteigen bis September. Weniger Gehalt, dafür ein halbbetreutes Kind.
Der Platz kostet unwesentlich mehr als die Krippe, insofern bleiben die bekannten Kosten, der städtische Kindergarten hätte ca. 250€ gekostet…
Wenn man bedenkt, wie viel ich mir für die Anmeldungen frei nehmen musste, wie viel Stress ich hatte, mich vorab telefonisch dort anzumelden, da man nicht auch noch einfach vorbei kommen kann, wenn man will, möchte ich die Verwaltung der Sache nur vollkotzen, ehrlich.
Wir hatten ganz am Anfang an eine Tagesmutter gedacht, aber auch das ist praktisch nicht zu haben hier, es gab einen Platz ganz am Stadtrand, völlig verkehrte Richtung, mind. 40min hin – das schafft kein normaler Mensch mit seiner Arbeitszeit.
Und wenn ich sehe, was mein Spatz in der Krippe alles gemacht hat – ich bin froh, dass er dort war und nicht bei einer TM. Die ist auch nur ein Mensch und versucht den Tag mit nem Haufen kleiner Kinder irgendwie unfallfrei rum zu bringen, die hat sicherlich weder Nerven noch Möglichkeiten, all die tollen Sachen, Projekte, Ausflüge, Basteleien usw. zu machen, die Spatz in der Krippe machen durfte. Die Erzieherinnen schreiben dort für alle Kinder alle paar Tage einen persönlichen Bericht, kleben Fotos ein. Zum Abschied hat Spatz seinen dicken Ordner bekommen, fast 2 Jahre Krippenleben, fantastisch. Nur darüber haben wir erfahren, was er von unserem letzten Mallorca Urlaub erzählt hat, nämlich: auf die Frage, ob er denn mit Papa und Mama alleine dort war, antwortete er: nein, Putzfrauen waren auch da.
Es ist genau, wie du schreibst: man hat doch nicht wirklich eine Wahl. Man hat viel Qual, wenn man wählen möchte, um überhaupt eine Option zu haben, mehr nicht.
beautyjungle kürzlich veröffentlicht..Milani Illuminating Face Powder [Review, Swatches]
Ich bin in der 12. Woche schwanger und selbständig. Nachdem ich mich vom Mutterschutz schon innerlich verabschiedet habe, mir langsam Gedanken um eine Hebamme und ein “wie geht es weiter mit meinen Kunden” machen muss, behandel ich das Thema Krippe/Kita gerade wie der Vogel Strauss: Kopp in den Sand und ignorieren.
Ich habe noch nicht mal die Schwangerschaft richtig realisiert und soll mir schon über ALLES Gedanken machen. Mein Liebster fragte aus Interesse bei einem “Bio/Natur”kindergarten mal an, wie es so mit den Bewerbungsmodalitäten und Voraussetzungen aussähe….Leute, das ist schlimmer, als sich für einen Vorstandsposten zu bewerben!
Ich bin normalerweise gut organisiert und strukturiert, aber bei dem Wahnsinn steige ich echt gerade erstmal aus 🙁
Eine ebenfalls selbständige Bekannte hat sich beim Jugendamt erkundigt, da ja Rechtsanspruch auf Betreuungsplatz und so. Aussage war, dass hier in Berlin weitere Kitas öffnen werden, um dem gerecht zu werden. Nur überall liest man von Personalmangel bei den Erziehern!?
Keine Ahnung, Vögelin Strauss steckt vorerst weiter den Kopf in den Sand.
LG Evi
Liebe Evi, das ist gar keine schlechte Idee mit dem Kopf in den Sand – der Körper braucht kein Stress, und du musst diese Zeit wo du noch halbwegs mobil bist einfach für dich nehmen und auch ein Stück geniessen. Es ist jetzt wichtiger dass es Dir gut geht als der Kirppen- und Kitaplatz. Zur Not wird man nämlich mit “Geld” auch etwas machen können; das ist zwar immer knapp, aber wenn es nicht anders geht, wird man es haben. Tagesmütter gibt es nämlich auch, das kann sogar besser für Euch sein weil flexibler oder näher dran. Also – kein Stress erstmal. Es fügt sich wenn es soweit ist – und die Frage ob Dein Partner halt eine Weile Elternzeit nehmen kann? 1 bis 2 Monate sollten für die ersten Wochen drin sein, oder halt Urlaub. Das war für uns eine gute Lösung, Ehemanns Chef hat ihn ab Geburt dann in den Urlaub geschickt ohne dass er sich vorher festlegen musste. Elternzeit war leider für ihn finanziell nicht drin, schade, aber wie gesagt – nehmt Euch zwei Tage wo ihr euch das überlegt und regelt und den Rest: Ruhe!
Liebe Andrea,
Danke für´s Mut machen 😉 Mein Bruder, der mittlerweile seit einem Jahr die Welt bereist – ohne Plan und Organisation für die nächsten Monate – sagte mir auch, dass ich es ruhig angehen lassen soll und mir nicht so viele Gedanken machen soll.
Letztendlich wird es irgendwie gehen, jetzt ist erstmal die Hauptsache, dass die Schwangerschaft gut verläuft und der Nachwuchs gesund auf die Welt kommt.
Amen!
Euch weiterhin viel Freude mit Teddy, ich freue mich immer über neue Beiträge zu diesem Thema…….trotz Schminki-Leidenschaft 😉
Sei herzlichst gegrüßt,
Evi
nun gebe ich noch mein Senf dazu obwohl ich Nicht- Mutti bin. Ich mache als Akademikerin zur Zeit eine Ausbildung zum Erzieherin. Momentan bin ich arbeitslos aber in Berlin ist es möglich die Ausbildung über das Arbeitsamt ( ja ich weiß Agentur für Arbeit ) mit viel Rennerei und Nerven und Anträgen und Willkür der Mitarbeiter zu machen. Leute ihr wisst nicht wie schwer es ist einer Dame beim Arbeitsamt klar zu machen dass man obwohl mit Hochschulabschluß genau diese Ausbildung machen will, so etwas ist einfach nicht vorgesehen wie mir eine freundliche Amtsdame erklärt hat. So viel zum Thema der Staat investiert in die Fachkräfte. Nun mit meinem sog. Bildungsgutschein ist es mir möglich diese Ausbildung zu absolvieren. Es wäre viel zu einfach wenn man meinte, na da kann nix mehr schief gehen. Denkste in Berlin ist es üblich die sog. Externen durchfallen zu lassen mit der Begründung na was können externe Träger den Leuten schon beibringen ? Schließlich gibt es ja uns die Fachschulen. Ich meiner hallo ?? Mein Träger ist wirklich super toll was die Dozenten betrifft, das kann ich so großkotzig sagen weil ich ein Hochschulabschluß habe und einschätzen kann was die Leute die uns unterrichten so drauf haben. Na ja jedenfalls wenn man das alles geschafft hat darf man sich nach einem Jahr Prüfungszeit ( krass oder ) staatlich geprüfter Erzieher schimpfen. Ich komme gerade von meiner ersten Tätigkeit in der Kita und kann euch sagen, die Leute die dort arbeiten gehen echt am Stock was die Erzieherinnen alles noch ” nebenbei” machen müssen ist einfach nicht mehr normal, noch mehr Bürokratie, Papierkram etc. Ohne freiwilligen Praktikanten hätten viele Kitas nicht überlebt. Ich meine die Herrschaften können noch und noch Kitas bauen aber wer betreut sie dann ????
Sehr zu empfehlen: BBC 2 “Make me a German” (kann man auf DeinerTube gucken)- Eine britische Familie versucht das Leben einer deutschen Durchschnittsfamilie zu leben. Hierbei wird der Dame des Hauses die Rolle der deutschen “Hausfrau” zugeteilt und ihr dämmert, wieso hierzulande so wenig Kinder geboren werden…
HA! Ane: Gucke ich mir NCIHT an, kriege ich nämlich bestimmt Depressionen von…
Oh Nein, Depressionen möchte ich natürlich nicht begünstigen!! *denkschnellanwasglitzerndes*
Ane – hihi… was glitzerndes! teddys augenud seinen Zahn!! HACH!!