Nackt – der neue Trend

Tatsächlich ist dieser Trend schon keiner mehr – nackt und fast ungebotoxt stellen sich die Stars nun auf, um den letzten, noch möglichen medialen Schocker zu bringen:

Ein Gesicht ohne Make-up, ohne Retusche, ohne Botox (die Faceliftings, Unterspritzungen und das Lasern sind jedoch noch da!).

In dem sechsten Tag meiner Make-up Diät stelle ich fest dass ich blendend aussehe, mir fehlt nur ein wenig Wimperntusche und ein wenig Abdeckcreme um mich selbst total genial zu finden 😉 . Wäre ich in Hollywood, würde ich das durchziehen – aber in der Provinz laufen zu viele so herum, und eines wird mir klar: Ich schminke mich, um mich abzuheben. Ausdruck meiner Persönlichkeit – Kreativität, Körperbewusstsein, Mode, Stil und Luxus.

Was aber wenn man das alles schon hat? Und was, wenn man keine Lust mehr auf das ewig perfekte Bild hat? Was ist es, wenn man immer perfekt aussehen MUSS?
Welcher Protest ist einzig fruchtbar, um den Druck perfekt zu sein, mal abzuwenden?

Frau geht in die Offensive – so erschien der Sex and the City Star Kim Cattrall aka Samantha wundervoll und ungebotoxt auf den roten Teppich. Jessica Simpson ohne Make-up in der Claire. Sharon Stone mal nicht unglaublich perfekt durch Hyaluron und Laser und sogar mit grauen Ansatz – ebenfalls auf einem Event mit Presse.

Sind wir ehrlich, diese Frauen sehen so oder so bombig aus, das Ergebnis zahlloser Stunden bei der Kosmetikerin und beim Friseur. Ja, das kann anstrengend sein und nerven! Wenn es Pflicht ist statt Erholung, wenn das Aussehen das größte oder gar einzige Kapital ist. Das betrifft nicht nur die Hollywood-Riege, sondern auch “normale” Frauen, die ihre Position in der Gesellschaft dadurch haben, dass sie ein nettes, hübsches Anhängsel sind.

Der Druck ist enorm, und es wäre für alle diese Frauen wünschenswert wenn man sich selbst auch mal nackt ertragen könnten.

Unter jeder “hübschen” Hülle steckt ein Mensch.

Daher begrüße ich diesen “mach dich nackig” Trend sowohl in der Provinz als auch in Hollywood mit den Worten: Entdecke Dich selbst!

🙂

8 Gedanken zu „Nackt – der neue Trend

  1. Ich bin hier auch in der Provinz und schminke mich auch öfter als vielleicht notwendig. Sicherlich auch um mich abzuheben. Manchmal frage ich mich allerdings, ob das Schminken, Frisieren, Sichschönkleiden einem nicht auch ein bisschen das Gefühl gibt, irgendwo so zu sein, wie die ganzen Schönen und Reichen, das Gefühl, vielleicht irgendwo auch dazuzugehören… Schwierig, das auszudrücken…

    1. @Lena – zu einer anderen, besseren Gesellschaftschicht anzugehören als man es tatsächlich tut – als Arbeitnehmerin besser die reiche gelangweilte Hausfrau, als Schülerin das begehrenswerte Model, als Single ebenfalls 🙂 das ist normal und menschlich, ohne Streben wären wir nicht hier. Solange man es für sich selbst durchschaut und man sich nicht in diesem Traum verschanzt und aufhört sein eigentliches Leben zu leben…
      Glücklich sein ist immer noch die beste “Fassade!”

  2. Ich schminke mich auch täglich und frage mich manchmal, für wen ich das eigentlich mache…
    generell fühle ich mich damit auf jeden Fall viel viel hübscher 🙂 Ich denke da so an Kommentare von meinem Freund, wenn der die Mädels von Germanys Next Topmodel mal ungeschminkt sieht… er ist immer absolut geschockt. Und ich als Frau denke mir, hä, die sehen doch toll aus…
    Aber hab jetzt die letzten Tage auch “nur” noch Mascara und ein wenig Abdeckstift plus Puder benutzt… auf sonstiges MakeUp aber verzichtet – immerhin 😉

    1. @Leolo: Make-up kann zu einer völlig anderen Person führen – sie verwandeln. Tun wir nicht genau das, uns verwandeln – in das bessere “Ich”, unser besseres Selbst?

  3. Ich trage selten make-up, allenfalls dann, wenn der Anlass es erfordert (z.B. bei Festlichkeiten oder einem Theaterbesuch). Schönheit bedeutet für mich zuallererst Gepflegt-sein. Üblicherweise benutze ich nur einen Lippenstift mit leichtem Perlglanz, der dem natürlichen Farbton meiner Lippen gleicht; und das auch nur, wenn ich ihn morgens nicht vergesse. Also eher Lippenpflege, als richtiges make-up.
    Ich fühle mich in gewisser Weise “maskiert”, wenn ich ein Komplett-make-up aufgelegt habe.
    Ich kann verstehen, dass es für manche Frauen schwierig ist, sich von liebgewordenen Gewohnheiten zu trennen und seinen Mitmenschen auch mal sein “naturbelassenes” Gesicht zu zeigen. Für mich ist das allerdings völlig normal.

  4. Hey Andreaa… ja, da hast du wohl recht… ich finde, ich gebe mich auch ganz anders, wenn ich geschminkt bin… ich fühle mich dann nicht nur selbstbewusster, sondern bin es auch. Irgendwie schade. Darum ist deine Diät ne gute Sache 🙂

  5. Ich persönlich schminke mich auch jeden Tag.. Nur am Wochenende, oft Sonntags, oder in den Ferien ist dann mal Pause angesagt.
    Ich schminke mich gerne. Geschminkt zu sein gehört zu mir, obwohl ich es nicht nötig hätte, wie der Liebste sagt. Trotzdem fühle ich mich geschminkt wohler wie ungeschminkt.
    Darum schliesse ich mich meiner Vorrednerin an und finde, dass das mit der Schmink-Diät (hin- und wieder) eine gute Sache ist!

  6. Also wenn bei mir die Schminke während der Arbeit fehlen würde hätte ich wirklich ein Problem. Ich würde mich echt unwohl fühlen. Aber am Wochenende kann ich auch gerne tagsüber mal ohne raus gehen.

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