Ich meine, yeah, auf dem Umkarton sind Einhörner!

Der Ehemann sagte: Insektenvernichter; die Freundin runzelte die Stirn: “Meine Mutter benutzt es!”, und einige Kommentare von weiteren Duftverrückten: verbrannter Plastik, Pfirsich, umgekippte Puderdose waren keine Empfehlung.

Dazu dieser Flakon: Ich bin das alles nicht. Ich bin weder rosa noch Einhorn noch Schleife – aber ich liebe das!
Ich liebe auch diesen Duft, obwowhl er tatsächlich eher schlecht ist: Die Plastik-Pfirsiche drängen sich zu sehr auf, die tumbe Pudernote ist tumb, doch nach Stunden und Tagen (der Duft persistiert auf Kleidung wie kein anderer…) ist der softe, warme und weiche Duft einfach glatt und schön.

Auf der Suche nach einem Mama-Duft, was weichem und zartem, pudrig, süß, habe ich einige potentielle Kandidaten getroffen, und zwar alle auf Iris-Basis. So recht konnte mich keiner begeistern. Ich holte meinen Serge Lutens Duft empor, die Vanille-Keule, und war sehr zufrieden.

Die offiziellen Duftnoten von Artemisia lauten:
Kopfnote: grüne Blätter, Nektarine (nichts davon ist wahr, die Nektarine riecht eher nach Sirup, das auf Karton ausgelaufen ist!)
Herznote: grüner Apfel, Maiglöckchen, Jasmintee, Veilchen, Vanille (okay, die Veilchen und den Jasmintee nimmt man vage und sehr künstlich wahr, die Vanille ist nicht mal Vanillin)
Basisnote: Amber, Eichenmoos, Moschus, Sandelholz, Vanille (die Moschusbasis mit einem Hauch Sandelholz und vielleicht minimal Amber…)

Insgesamt ist der Duft ein Plastik-Kuddelmuddel. Er ist beileibe nicht wie Kekse oder Zuckerwatte, schon eher wie das heißgeliebte Plastikspielzeug My little Pony.

Insofern passt der Einhorn schon ganz gut: My little Pony auf Plastik-Pfirsich-Ecstasy.

Der Duft ist übrigens einer der Bestseller bei Penhaligon’s und kostet 100Euro. Tja.

Ach – ich finde ihn ziemlich geil!