Ich bin bei der TKK versichert. Mit der Krankenkasse habe ich keinerlei gute Erfahrungen gemacht, und so sollte man dann ja wechseln – tat ich nicht. Ich versicherte sogar meinen Sohn darin, das kostet mich ja nicht extra. Wenn ich viele Leistungen nicht bezahlt bekomme, dann sorge ich eben für Kosten, die sie bezahlen müssen. Eine Krankenkasse, die Überschüsse erwirtschaftet, und mit beispielsweise Akupunktur massiv wirbt, die sie nur in zwei Fällen zahlt, trotz geringer Kosten und nachweislichem Erfolg – die dann aber Schwangeren-Yoga zahlt, oder war es Schwimmen? Akupunktur zur Linderung der Beschwerden in der Schwangerschaft? Nö.
Jüngst bekam ich ein Anschreiben wegen der Familienversicherung, sprich wegen der Versicherung für meinen dreijährigen Sohn. Die Abfrage sei gesetzlich vorgeschrieben und daher werden regelmäßig Daten erhoben.
Ich fing an, das Formular auszufüllen und trug zunächst meine Daten ein. So weit so gut, auch die des Partners, der ebenfalls gesetzlich versichert ist. Doch da sollte ich angeben wo, wie lange schon in der GKV, wo er arbeitet(!) und wieviel er verdient – mit Nachweis.
Ich wurde stutzig.
Als im Anschluß ankreuzen sollte, ob er der leibliche(sic) Vater des Kindes sei, fing ich an, das Schreiben nach dem üblichen Tralala abzusuchen, sprich Hinweis auf Datenschutzerklärung. Nüscht.
Ich machte alle Angaben bezüglich des Ehemannes unkenntlich und beantwortete einiges mehr NICHT. Steckte den Brief ein, der nun nicht mehr maschinenlesbar war, und wartete.
Einige Zeit später wurde ich nervös, ob mein Kind nun wirklich versichert sei. Ich füllte also sicherheitshalber das Online-Formular, das schon mal einige Frage vom Formular NICHT enthielt. Auch hier wurde um ein Einkommensnachweis des Partners gebeten, obwohl dieser in der GKV ist, was ich auch angegeben habe und wofür ich auch hafte als Angabe.
Hatte ich nicht, schickte ich also auch nicht los.
Dann rief ich wieder einige Zeit später an und fragte nach, ob es denn mit der Versicherung geklappt hätte, ich hatte keinerlei Rückmeldung bekommen. Alles in Ordnung, sei ja gesetzlich vorgeschrieben, überhaupt war die Dame am Telefon SEHR nervös. Obwohl ich also nur ein Drittel der abgefragten Daten ausgefüllt hatte, waren diese ausreichend?! Warum fragte man denn alle anderen Sachen ab?!
Der Grund ist offensichtlich: TKK sammelt Daten zwecks gewerblicher Nutzung von Versicherten ab. Denn nichts anderes als eine gewerbliche Nutzung ist möglich, wenn es sich nicht um die eigenen Versicherten handelt. Ein klarer Rechtsbruch?
Ich bin keine Juristin, sondern nur juristisch geschult im weitesten Sinne. Für mich sieht es nach klarem Rechtsbruch aus – doch warum? Warum sollte ein Versicherungsträger so etwas tun?
Richtig, die Antwort liegt nahe – Versicherungen können mit Daten sehr viel anfangen. Natürlich können viele Dinge nicht ausgewertet werden, aber man hofft drauf, und der Bestand wird dann da sein. Zusätzlich dazu sind diese Daten auch für andere Unternhemen bares Geld wert. In anderen Ländern ist der Handel mit diesen sogar legal; in Deutschland jedoch nicht.
Das Ende vom Lied? Nicht einfach Formulare ausfüllen!
Fragen ist unsinnig, selber erkundigen viel zu kompliziert und zeitaufwendig. Aber was man kann, ist stets vernünftig zu sein – machen diese Daten Sinn? Wenn Sie zwingend vorgeschrieben sind, dann wird man um eine Vervollständigung gebeten. Wenn nicht, kann man schon ahnen, was Sache ist.
Big Data ist kein Schreckenswort an sich, jedoch ist die Frage immer, wer was und wem an Informationen gibt und was man dafür erhält.
Ich bin mir sicher, dass die TKK schlichtweg strafbar handelt. Wenn es denn nicht illegal ist, dann ist es illegitim und damit ist das kostbarste Gut, was eine Marke haben kann, potentiell angegriffen: Der gute Ruf.
Welche komischen Fragen sind Euch schon mal bei Formularen aufgefallen? In welchen Bereichen?
ich bekomme regelmäßig nen hasshals, wenn ich sehe, was in einer selbstauskunft für banken abgefragt wird. der mann muss so was gelegentlich ausfüllen, weil er persönlich für kredite o.ä. der firma haften muss. find ich schon mal unter aller sau, aber jut, im moment muss er noch „mit dem teufel essen“.
aber die fragen immer (!) auch meine daten mit ab. und die gehen sie, mit verlaub, einen scheixxdreck an. ich hafte nicht, ich komm nicht vor. schluss, aus.
zum glück bin ich bei uns „schriftführer“ und daher ausfüller solcher luschdigen wische – und daher bekommen sie meine daten auch nicht.
Hallo,
ich war neulich im obi, hatte einiges gekauft und die Dame an der Kasse hatte versehentlich ein paar Sachen!! doppelt eingescannt. Da sie wohl neu war und das nicht selbst stornieren konnte und hinter uns eine eh schon ziemlich lange Schlange wartete,meinte sie wir sollen rüber zur Information, Da würden die das problemlos ändern können. soweit sogut, rüber zur Information. Da ging das nur über Rückgabe aller Produkte und dann wieder einscannen aller Produkte. OK, das war dann aber eine Rückgabe und daher wollte der Typ hinter der Kasse das ich den Kassenzettel komplett ausfülle mit Adresse etc. Hab ich natürlich nicht! Obi verbockt was und mich kostet das Zeit und die bekommen zusätzlich noch meine Daten geschenkt? ohne mich! gab dann einen falschen vor und Nachnamen und keine Adresse. als ich den zettel dann dem Typ gab hat er losgemotzt, ich müsse das ausfüllen. ich nur so : Nö, das muss ich nicht. Tschüß!
meine Daten bekommt nicht jeder!
Ich kenne das Formular der Techniker Krankenkasse nicht, ich arbeite bei einem Mitbewerber.
Aber: die Kassen müssen die Versicherungsdaten des Partners abfragen um sicher zu gehen, dass Familienangehörige zu Recht mitversichert werden können. Wenn dein Mann bspw privat versichert ist, dann gibt es bestimmte Bedingungen die dafür sorgen, dass Kinder auch privat versichert werden müssen – auch wenn man als Mutter GKV versichert ist.
Üblicherweise steht auf einem solchen Formular welche Daten nicht absolut notwendig sind. Bei PKV Versicherung des Partners sind deutlich mehr Angaben notwendig.
Wenn du wirklich Bedenken hast, dann kannst du dich an die Datenschutzbeauftragten der Krankenkasse wenden.
Das Sozialgesetzbuch ist sehr sehr streng was Sozialdaten wie zB Name und Geburtsdatum angeht.
Liebe Janina, genau das stand nicht drauf – darüber bin ich vermutlich gestolpert. Ein Nachweis über das Einkommen des Partners wenn er sowieso pflichtversichert ist – ähm: Müssen sie ihn selber fragen, dazu habe ich keinerlei Befugnis so etwas raus zu geben. Da geht es natürlich um Prinzip.
Ja, deswegen auch die Frage nach dem Einkommen – allerdings müsste das doch unnötig sein sobald beide GKV-versichert sind. Das ist ja nur relevant wenn ein Elternteil privat versichert ist und das Einkommen über der Beitrags Bemessungsgrenze liegt.
Ich bin ja mal gespannt, das ist auch meine Versicherung und ich habe einen solchen Schrieb bisher nicht bekommen.
Ich streiche das Feld einfach aus.
Aber ja, eigentlich sollte da ein Hinweis drauf stehen, mich wundert sehr, dass das nicht der Fall ist.