Nachdem Gott die Menschen schuf, benahmen die sich etwas daneben und wurden aus dem Paradies vertrieben. Es war natürlich Eva, die Frau, die sich nicht mehr nicht auf eingetretene Pfade bewegen wollte…
…sie hing also (2000 Jahre später, so wollen es die Kreationisten, aber wayne und so…) ihre Jack Wolfskin Jacke in den Schrank, mottete ihre Trekkingstiefel ein und häutete die Schlange für eine Handtasche. Weil die moderne Eva sich aber genausowenig wie vor 2000 Jahren zu Immobilität verdammen lässt, geht sie auch auf flachen Schuhe neue Wege. Aber nicht irgendwelche Schuhe – sondern solche, die…
…schon beim Anblick des Schuhkartons Orgasmen auslösen. Ich weiß dass Schuhe und Fetisch einen anderen Kontext haben (was mit Füßen…) aber ich stehe nicht auf die Füße. Man braucht sie, um eben Wunderwerke wie diese zu tragen. Wenn Schuhkartons aus Leinen bestehen, wenn die Sommersandalen in kleinen Leinentüten kommen, die Sohle so schön sind dass der Erdboden ihnen fast nicht mehr würdig ist – dann sind es italienische Schuhe.
Und yoox.com sei Dank (15% Rabatt und versandkostenfrei – es war ein Zeichen Gottes! Glaubt mir! Denn es ist ein Einzelpaar!) hungere ich heute abend glücklich und seufze ebendiese Schuhe an. Natürlich erwarte ich von diesen Schuhen dass sie mindestens fünf Jahre halten, natürlich werden sie es nicht tun, und natürlich werde ich trotzdem noch mehr Schuhe kaufen. Während andere Leute ihre Sexsucht behandeln lassen, betreibe ich eine ganz andere Art von Abstinenz. Ich gehe in keine Schuhläden. Ich meine: Schuh! – Läden. Ich meine: Boutiquen mit Schuhen, mit Kunstobjekten.
Das eine Mal habe ich einen Betrag ausgegeben, der so hoch war, dass ich ihn schlicht und einfach nicht mehr weiß. Es war nicht viel, vielleicht etwas über hundert Euro?! aber ich war in der Ausbildung, und es hatte gerade erst der Währungswechsel stattgefunden. Das heißt, damals haben Schuhe für hundert deutsche Mark noch richtig was hergemacht! Diese Schuhe habe ich immer noch, sie sehen immer noch top aus und ich trage sie jedes Jahr. Sie sind perfekt.
Das andere Mal habe ich die letzten hundert Euro auf meinem Konto für ein paar Fratelli Rossetti Schürschuhe ausgegeben. An und für sich ein Schnäppchen. Ich habe sie immer noch, sie sehen fantastisch aus, aber ich hatte danach keinen Cent mehr (im Studium natürlich!).
Seitdem meide ich Schuhläden oder bin ganz pragmatisch: Ich gebe meine Brieftasche vorher ab. Den im Laden streiken sämtliche Kontrollinstanzen und ist DAS eine paar Schuhe dabei, dann… hungere ich eben. Völliger Quatsch, denn so etwas kaufe ich mir eben auch nur alle paar Jahre. Aber auch alle paar Jahre sollte frau nicht hungern 😉
Kleidung, Make-up, schmuck, lässt mich alles nicht kalt, ich bin eitel, ich mag so etwas, aber ich plane, überlege, investiere. Bei Schuhen hingegen habe ich eine Feder locker.
Man kann die Welt eben nicht barfuß erobern.
Schön schlicht, die passen zu allem – der Kauf lässt sich also locker vor einem selbst rechtfertigen ;-). Ich bin auch eine Freundin italienischer Handwerkskunst, die Verarbeitung ist meist recht gut und vor allem gibt es auch Schuhe in wirklich kleinen Größen (bei enganliegenden Schuhen oder Sommersandalen liege ich nämlich schnell unter einer Gr. 36 und da braucht man in “normalen” Schuhläden erst gar nicht zu suchen…).
Genau, die passen auch ins Wildgehege meiner Uni – wo man keine Stöckelschuhe tragen kann… zum Kostüm, versteht sich. Sonst geht es knallhart mit Birkenstocks – die Varianten in Silber, Gold und Swarowski Steinen. Hört sich schlimm an, ist gut kombiniert aber ein Hammer.
Eine schöne Geschichte aus dem Leben. Schön die Schuhe. Warum fühle ich so ein Kribbeln in den Fingern – mich packt der Kaufrausch!