Vegan, weil ich kann: Zucchini mit Polenta

Es geistern ja Dinge durch die Blogs… Ketogene Ernährung. WHAT THE FUCK? Essen wie ein Steinzeitmensch, indiziert übrigens bei Epilepsie. Nein-Danke! Aber auch vegan Ernährung ist das Neue “ich bin Vegetarier, ich esse nur Putenfleisch”.

Als Vegetarierin zu Zeiten, wo man dachte, dass Fleischbällchen aus der Suppe herausnehmen ausreicht, muss ich mich selbst über diese vegane Schikigedöns belächeln. Tatsache ist, dass zu viele tierische Bestandteile in der Ernährung ungesund und auch umweltschädlich sind (sagte eine Beautybloggerin, deren Schubläden vor Umweltschweinerei überquellen…). Tatsache ist auch, dass der Mensch ein Alles-Esser ist und zumindest bis zum ausgewachsenen Stadium sich auch so ernähren sollte. Die bleichen Drei-Jährigen auf Öko-Messen, wo ich jahrelang gearbeitet habe, deren Eltern stolz sagten: “Mein Kind ist Vegetarier” – deren hungrigen und müden Gesichter, immer! immer! haben sich mir ins Gedächtnis eingebrannt. Nein, nicht gut.

Trotzdem – vegane Gerichte sind gesund, preisgünstig gerade in ökologischer Qualität und total lecker. Und wer mag, kann sich meinetwegen ein fabelhaftes Filetsteak dazu braten.

Hier also noch was aus Muttis Küche – und damit meine ich meine Mutter. Danke an meine Eltern für das (ursprünglich nicht vegane) Rezept, hier ist meine Variante.

Zucchini, geschält (ausnahmsweise) und gerieben – ganz wichtig!
Geschälte Tomaten (ein paar, für Faule geht auch Tomatenmark)
Olivenöl
Zwiebeln oder Schalotten
Knoblauch (wenig, auch ausnahmsweise!)
Bohnenkraut
Dill
Salz & Pfeffer
Brühe

Es ist wichtig, die Zucchini zu reiben und vorher dünn zu schälen. Sie werden sonst bitter! Es ist auch genau diese Konsistenz, die neben den Gewürzen den Geschmack der Sauce ausmacht.
Der Vorgang ist denkbar einfach: Alles kleinschneiden, sanft anbraten, die Tomaten dazu geben, mit Brühe ablöschen und bei kleiner Flamme garen. Frischer Dill dazu ist fein, es geht aber auch getrockneter.

Polenta zeitgleich aufsetzen. Sie braucht 20 Minuten zum garen, entgegen dem Rezept von Davert auf deren Polentaverpackung. 100g Mehl sind für 2 kräftige Beilagenportionen ausreichend. Dazu Brühe aufkochen, das Mehl einstreuen und kräftig umrühren. Den Herd runterschalten und die Polenta vor sich hinblubbern lassen. Vorsicht, Polenta ist sehr gefährlich – wird sehr heiß und spritzt! Am besten einen beschichteten Topf verwenden.

Zusammenwerfen, essen, lecker.

P.S. Die vegetarische Variante sieht für die Zucchini Creme noch Saure Sahne oder Schlagsahne vor. Auch lecker!

4 Gedanken zu „Vegan, weil ich kann: Zucchini mit Polenta

  1. “Tatsache ist, dass zu viele tierische Bestandteile in der Ernährung ungesund und auch umweltschädlich sind”

    Sehe ich nicht so. Siehe Anita Idel: “die Kuh ist kein Klimakiller” oder Allan Savory http://www.youtube.com/watch?v=vpTHi7O66pI. Oder auch Paul Jaminet: “Perfect Health Diet”. Mein Gesundheitszustand hat sich, seitdem ich mich “paleo” bzw “primal” ernähre, extrem verbessert – meine Haut auch! Vogelfutter und dessen Produkte (“Pflanzenöl”) kommen mir nicht mehr auf den Teller. Dafür esse ich jetzt viel mehr Gemüse, würde sogar behaupten mehr als der durchschnittliche Vegetarier, der sich von Käsestulle und Joghurt ernährt 😉

    Dein Süppchen täte mir aber trotzdem schmecken, mit Knochenbrühe und ohne Polenta 🙂

    Beste grüße, Kaddi

    1. Kaddi – es ist eher der Verzicht auf Zucker der dir so wahnsinnig gut tut. Vor allem industrieller oder sonstwie prozessierter Zucker. Und ja, als Veggi habe ich gerade zu Anfang nur Schrott gegessen. Dann hatte ich diverse Mängel, dann fast Magersucht – ich Jenny mich gut aus. Ich propagiere daher etwas, nämlich keine Extremen und auf den eigenen Körper zu hören. Jeder tickt anders. Ich bin jemand der immer warmes und fettes Essen braucht und dabei schlank bleibt. Aber ich esse kein Süßkram, nicht mein Ding.
      Aber was ich brauche und mag musste ich lernen und auch, dass es genauso sinnvoll ist.
      Damit haben die Leute mittlerweile durch die Bank ein Problem.

  2. Hier auch warm + fettig 🙂
    Nicht nur de rzugesetzte Zucker. Getreide ist ja auch nur Zucker + diverse andere ungünstige Inhaltsstoffe. Als ich nach mehreren Monaten Brotabstinenz mal wieder Hefezopf aß (weil der soooo lecker schmeckt!), hat es mich voll getroffen: extreme Müdigkeit, verschwommene Sicht, Riesenblähbauch, eine Gefühl “betrunken” zu sein. Zöliakie? Egal, denn auch glutenfreies Getreide und Pseudogetreide liegt mir schwer im Magen, ich werde nicht satt davon und mein Bauch kämpft regelrecht damit. Warum sollte ich mir das also antun? Ich ess übrigens überhaupt nicht low-carb und schon gar nicht ketogen, sondern viel Gemüse und Obst, zur Zeit Wurzeln, Rüben, Kürbis, Pflaumen, Äpfel – was eben Saison hat. Aber eben auch viel Fleisch. Fisch und Eier, Grundlage meiner Ernährung ist (Tier!-)Fett. Entspricht aber auch dem, wie ich mich schon intuitiv als Kind ernährt habe. Brot hab ich schon immer abgelehnt, und ohne Fleisch war’s für mich keine vollständige Mahlzeit. Butter pur? her damit! Ich stimme dir absolut zu, dass man ein Gefühl dafür entwickeln muss, was einem guttut. Und genau deswegen ernähre ich mich so, weil mir das einfch am besten tut 🙂 Ich kenne aber durchaus Leute, die mir einer kohlenhydratbasierten Ernährung klar kommen – ich halt nicht.

    1. Kaddi – Butter! JA!! Ich würde vegan leben können wenn diese Butter nicht wäre… Bei mir sind und waren es immer Milchprodukte, pfui, ich liebe Gemüse, Brot, und auch Fleisch – momentan gar nicht, aber generell schon. Zucker halte ich so oder so für etwas recht schlimmes, ähnliches wie Alkohol und Kokain – kein Scherz. Zumindest in unseren Breitengraden ist Zucker das Suchtmittel Nummero eins. Erst dann kommt der Alkohol und die restlichen Scheißsachen…

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