Endlich Teil 4 der Serie zur sehr subjektiven Berichterstattung zum Tabu-Thema “bescheidene” Schwangerschaft.
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Hey, ich warte heute mal mit guten Nachrichten auf! Wer hätte das gedacht? Zum einen weil mein Hirn vermutlich total Grütze ist unter den Hormoneinfluss, oder aber weil es doch im Verlauf der Schwangerschaft besser wird. Selbst der “spontane”, nicht freiwillige Besuch des Kreißsaals kann meine aktuell rosige Stimmung nicht trüben. Hierzu mehr…
Mit irgendwie anderen Schmerzen und regelmässigen Ziehen und Aua landete ich vor einigen Tagen im Krankenhaus (meine Ärztin war schon weg). Das ist übrigens gar nicht unüblich, und ich war sehr positiv überrascht. Das Krankenhaus, das ich in gar nicht netter Erinnerung habe (wurde mal mit Krankenwagen eingeliefert und als erstes über der Türschwelle -10 Euro bitte!!)und besonders der Kreißsaal erwiesen sich NICHT als Schlachthaus, wo Frauen schreiend über die Flure geschoben werden.
Freundliche Aufnahme, sehr nettes Personal, und ein Check, von dem man sonst als Kassenpatient nur träumen kann. Und? Falscher Alarm, so ziemlich – Überlastung und Stress führten zu den unsäglichen Schmerzen, hinzu kommt, dass sich ein gutes Körpergefühl leider auch rächt. Frau ist halt empfindlicher, und das viele Gewicht und der Energiefresser an Bord wurden von mir einfach unterschätzt.
Trotzdem – ich bin happy. Ja, glücklich. Danke Dir Ehemann, danke Dir Hormonhaushalt!
Was ist denn (auch mal) positiv in der Schwangerschaft?
– Die Männer. Also eine mir ist dato gar nicht bekannte Rücksichtsnahme und auch Anteilnahme, gepaart mit ehrlicher Freude und guten Wünschen. Väter geben gute Ratschläge, Nicht-Väter sind neugierig und interessiert. Toll!
– Man ist total verliebt. Die Partnerschaft ist Glückseligkeit pur, dauernd seufzt man sich verknallt an und sagt sich gegenseitig, wie sehr man sich liebt. Trotz akuten Arbeitsstress bei uns beiden, schlechten Schlaf, Sorgen hier und da, dazu fühle ich mich zunehmend als unattraktives, gefrässiges Walroß – grinsen wir beide stets glückselig. Nicht zum aushalten;-)
– Kraft. Körperlich so bescheiden wie selten, geistig schnell erschöpft, und dennoch entwickelt man nicht geahnte Kräfte und Fähigkeiten. Die persönliche Entwicklung findet angesichts eines völligen Lebensumbruchs wesentlich schneller statt – muss es auch.
– Kleinigkeiten bereiten große Freude: Wissen, dass man jetzt noch in Ruhe einen ganzen Sonntag fernsehen kann. Oder ein Cheeseburger bei McDonalds essen. Der Kauf von kleinen Söckchen, die ausehen wie Puppenkleidung. Sich wie blöde über eine neue Make-up-Palette freuen. Freundinnen, die man noch stressfrei treffen kann.
EDIT:
…aber das war alles vorletzter Woche!!
HEUTE bin ich im Eimer nach fünf Sätzen, ich gehe wie eine Oma, meine Tasche kann ich nicht mehr hochheben, und trotz Tonnen von Schminke und Concealer werde ich auf mein müdes Aussehen angesprochen.
Mir tut eigentlich immer irgend etwas weh oder mir ist schwindelig, und ich habe schon ewig keine Nacht mehr durchgeschlafen.
Also ne, echt nicht, ein Tag ist mal gut aber dafür sind drei wieder beschissen. Das “gelegentlich gut” erweist sich doch als Ausnahme… schade.
gutes durchhaltevermögen weiterhin!
und viel, viel mehr von den positiven phasen 🙂
pass auf dich auf,
herzliche grüße
jana
Hey, Kopf hoch, das ist normal: Ich hab das zweimal durch und kann dir echt nur sagen: ruh dich aus soviel wie geht, nimm dir die Zeit, du brauchst das! Und sei froh für den Fehlalarm: jetzt weißte was auf dich zukommt und dass es da nicht sooo schlimm ist. Mein Papa sagt immer: schwangere Frauen soll man immer anlächeln, also lächel ich dich jetzt mal noch ganz freundlich vituell an und wünsch noch nen schönen Abend!
Danke liebeAlice! Ich habe 4 Gänge zurückgeschaltet, definitiv, aber puhhhh! Trotzdem freue ich mich-es wird ja alles anders. Und der kleine Sohnemann eine echte Herausforderung.
der einzige rat, den ich ungefragt hierlasse: kauf dir ca. drei monate nach der entbindung das buch “muttergefühle. gesamtausgabe” von rike drust. lese es nicht vorher, du wirst geschockt sein. aber zu der zeit wirst du verstehen, was sie da schreibt.
sie ist nämlich auch nur einfach eine normale mutter, die mal erwähnt, dass das leben mit baby nicht der himmelblau/rosa himmel ist, zu dem ihn die perfekten mit-mütter oft machen wollen…
liebe grüße und alles gute für DICH
key
Keyna: Bin schon voll auf Depressionen eingestellt 🙂 ist doch normal?! Und das ganze Rumgelüge über Schwangerschaft/Mutterschaft haben mir so viele Frauen “vertraulich” bestätigt – komm, so viel wird schöngeredet! Wir wissen es ja nun. Aber du sagst das was ganz wichtiges: ICH. Genau, es gibt ic nach wie vor, geht es mir gut, geht es allen gut. Ich vergesse mich schon nicht, dafür habe ich ein erschreckendes Beispiel, das mich davor bewahrt.
[…] Das ist Teil 5! Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 […]