Heute wollen wir ein wenig nach links und rechts blicken was in der Netzwelt gerade so passiert.
Links:
KARMAKONSUM versucht zwei Wochen lang sich von FairTrade Lebensmitteln zu ernähren.
Eine Woche ist schon rum und der Christoph ist noch nicht am Zuckerschock gestorben – viele süsse Sachen standen auf seinem Plan – faire Schokolade und faire Bananen (oder ist er ein Süsszahn wie so viele Männer?!). Es geht auch anders – er will im Selbstexperiment zeigen dass man nachhaltig leben kann, nicht nur ökologisch sondern auch FairTrade – also im Sinne der Produzierenden, mit fairen Preisen für die (Lebens-)Mittel.
Rechts:
Kanzlerin Merkel versucht sich die deutsche Bildung vor Ort anzuschauen. Bildung ist essentiell und ein Schlüsselfaktor der Zukunft, sagt sie in ihrem Podcast.
Stimmen wir zu, leider sind Studiengebühren dem abträglich, genauso wie die soziale Selektion von Viertklässlern, die je nach sozialem Status auf die entsprechenden Schulen verteilt werden (reich ins Gymnasium, arm höchstens Realschule).
Was ist also fair? Ist es fair wenn “Gutes” und “Richtiges” (Lebensmittel, gute Naturkosmetik ja auch) von der Brieftasche abhängen? Ist es fair wenn das Recht auf Bildung von der Brieftasche abhängen?
Können wir denn alleine anhand unserer Brieftasche fair handeln?
Danke fuer diesen Artikel, ja leider haengen Biolebensmittel, viele nachhaltige Artikel, Bildung und man kann nonchalant sagen alles Schoene und Gute vom Geldbeutel ab (man denke nur an eine gute Theatervorstellung). Ethisch zu leben ist leider von sozialem, kulturellen und sonstigem Kapital abhaengig! Fuer eine breite nachhaltige Lebensweise und eine gerechtere und schoenere Welt fuer alle, das bedeutet unter Umstaenden auch auf die Biobananen aus Suedafrika zu verzichten!
…richtig, nachhaltig ist erstmal Verzicht auf unnötigen Konsum. Auf Zypern wachsen tolle bananen, die man per Schiff hierherbringen könnte. Sie entsprechen aber nicht der EU Norm weshalb sie verarbeitet werden. Sind aber göttlich süss und lecker. Fair ist vor der eigenen Tür anzufangen und hier Kinder mit diesem prinzip der Fairness schon mal vertraut zu machen. die afrikanischen Intelektuellen fordern schon lange dass der Westen endlich mal aufhört ihnen Geld zu geben, das ist nicht nachhaltig und bringt niemanden weiter. Nachhaltige Entwicklungshilfe sieht anders aus als ein Sack MONSANTO Reis.
Der letzte Absatz ist viel zu pauschalisiert – natürlich zahlt man für gute Rohstoffe mehr, wie will man denn für den Preis einer Aldi-Tagescreme eine Creme von Weleda-Güteklasse erstellen.
Ansonsten ist zu Gunsten der Polemik auch das Problem des dreigliedrigen Schulsystems zu sehr pauschalisiert: Es gilt nicht:reiches Elternhaus = höhere Schúlbildung und umgekehrt, sondern das akademische Potential der Umgebung eines Kindes. Das hängt zwar oft mit den finanziellen Mitteln des Elternhauses zusammen, ist aber nicht unbedingt der Fall. Gerade bei so einem sensiblen und schwierigen Thema solltest du dir etwas mehr Mühe geben – zu einem themantisch tiefer gehenden Kommentar meinerseits gibt dein Beitrag nämlich noch nicht mal was her.
Ich denke ueber dieses Thema laesst sich lange diskutieren und in einem Blogbeitrag bleibt da eine differenzeirte Auseinandersetzung vielleicht auf der Strecke, allerdings beweisen diverse Studien, dass diejenigen die das meiste oekonomische Kapital zur Verfuegung haben am weitesten kommen. Wenn du von Anfang an in gewissen Kreisen aufwaechst, hast du von vornhein die besseren Chancen. Ich denke es geht vor allem darum, deine Moeglichkeiten zu kennen. Je mehr Bildung du hast, desto schneller und einfacher bekommst du Zugang zu Informationen, kannst die Informationen einordnen und fuer dich verwerten. Natuerlich gibt es immer wieder Ausnahmen, Menschen die hart darum kaempfen und ihre Ziele auch erreichen, aber wenn ich mir so meine Professorenbelegschaft anschaue, dann kenne ich einen Einzigen, der -ganz platt gesagt- vom Lande kommt und keinen akademischen Hintergrund zur Verfuegung hatte, alle anderen kommen aus Akademikerfamilien, auch die nicht-habilitierten Lehrenden.
Und das Schulsystem haengt natuerlich nicht von den reichen Eltern ab, allerdings setzen sich die Eltern mit hoeherem Bildungsgrad und wie ich mal so unterstelle mit groeserem Selbstbewusstsein, vielleicht eher dafuer ein, dass wenn ihre Kinder eine Empfehlung fuer die Realschule bekommen, sie doch an einem Gymnasium anzumelden, das geht in vielen Faellen naemlich oder sie gegebenfalls anderweitig foerdern und unterstuetzen!
In den letzten Jahren hat der Absatz fair gehandelter Produkte in Deutschland deutlich zugenommen. Das hat sicher damit zu tun, dass zum Beispiel viele Supermärkte ihr Sortiment vergrößert haben, oder dass die Bahn nur noch Fairtrade Kaffee verkauft. Das sind immerhin 10 Mio. Tassen Kaffee im Jahr. Im Durchschnitt gibt jeder Deutsche ca. 25€ im Jahr für faire Produkte aus. Vor gut zehn Jahren waren es lediglich um die 14€ pro Jahr. Das klingt zwar nach verhältnismäßig wenig, jedoch ist der Trend hin zu bewussterem Konsum eine positive Entwicklung.
Absolut!